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Unser Autor: Sebastian Viehmann

Autoklassiker  Autoklassiker: Saab Ur-Turbo

Schöner alter Schwede



Saab darf in diesem Jahr gleich 90 Kerzen ausblasen: Die Marke wird 60, und der berühmte Saab Turbo zählt auch schon 30 Lenze. Als Geburtstagsgruß haben wir das Original gefahren. Presst der Ur-Turbo uns heute noch in die Sitze?

 
 Saab Ur-Turbo
   
 Saab Ur-Turbo - Foto: Viehmann  Saab Ur-Turbo - Foto: Viehmann  Saab Ur-Turbo - Foto: Viehmann  Saab Ur-Turbo - Foto: Viehmann  Saab Ur-Turbo - Foto: Viehmann  Saab Ur-Turbo - Foto: Viehmann

Mal ehrlich: Wenn Sie jemand bitten würde, die zehn schönsten Autos aller Zeiten aufzuzählen - wäre ein Saab dabei? Wohl kaum. Der Charme der nordischen Marke war schon immer ein eher spröder.

Die härtesten Klopper mutete uns Saab in den 80er Jahren zu. Völlig unbeleckt von Design-Trends und Schönheitsidealen, trieben die Schweden ihre nordischen Kombinationen aus Ecken, Rundungen und riesigen Plastik-Stoßstangen auf die nüchterne Spitze. Wollte man außerirdischen Besuchern ohne Worte erklären, was der Begriff "stur" bedeutet, man müsste ihnen nur einen Saab aus den 80ern zeigen.

Dem Saab 99, der 1967 erschien, kann man seine kühle Eleganz dagegen nicht absprechen. Die kantige, aber nicht klobige Form war einzigartig und ist bis heute zeitlos. Einen wichtigen Schritt hin zur Sportlichkeit machte die Marke 1972 mit dem 99 EMS (Electronic Manual Special). Mit straffer Federung, 110 PS und einer Jetronic-Benzineinspritzung von Bosch war der sportliche Schwede ein kleiner Vorgeschmack dessen, was da kommen sollte - der Turbo.

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Kuscheln unter Elchen
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Eins ist der Saab 99 jedenfalls noch heute: bequem. Für die langen kalten Winternächte auf vereisten Pisten in der endlosen Einsamkeit Schwedens, wo sich allenfalls Elch und Rentier Gute Nacht sagen, hatte Saab den 99 durchaus behaglich gemacht. Das Platzangebot ist großzügig, sogar im Fond sitzen Erwachsene nicht beengt.

Unter dem Lenkrad hat man mehr Platz als bei so manchem deutschen Auto dieser Zeit. Armaturenbrett und Mittelkonsole bilden ein V, dessen offene Seite dem Fahrer zugewandt ist. Holzfolie sorgt für Eckkneipen-Gemütlichkeit. Unübersehbar sind die typisch schwedischen Accessoires: Das Zündschloss befindet sich auf der Mittelkonsole zwischen den Sitzen (dort sitzt es bei Saab noch heute), davor sitzen die Öldruck und – wichtig in kalten Wintern – die Ladeanzeige für die Batterie.

Ein umständliches Ritual ist das Anlegen des Sicherheitsgurtes. Es gibt nämlich kein Schloss. Man muss den Gurt mit der rechten Hand in die Halterung am Sitzrand führen und dann eine Metallschnalle nach unten drücken. Ist man dabei nicht sorgfältig genug, springt das Schnappschloss während der Fahrt wieder auf. Eine Wohltat ist dagegen die dezente Gurtwarnung. Statt nervtötender Piepsgeräusche gibt es nur eine rote Warnleuchte am Armaturenbrett. In den lockeren 70ern war das trotzdem eine geradezu penetrante Huldigung an die Sicherheit.

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Nordische Innovationen
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Ungewöhnlich ist der Kofferraum. Während der 99 EMS als Stufenheck ein normales Gepäckabteil bietet, breitet der Turbo unter seiner ellenlangen Heckklappe mit der riesigen Scheibe einen enormen Laderaum aus. Nur die mangelnde Tiefe verhindert, dass der elegante Schwede zum Kombi-Ersatz wird.

Auch technisch war Saab mit dem 99 Vorreiter. Zahlreiche Innovationen wie eine Wisch-/Waschanlage für die Scheinwerfer, die Sitzheizung oder den Seitenaufprallschutz in den Türen dürfen sich die Schweden als Pionierleistung auf die blaugelben Fahnen schreiben.

Das Faszinierendste am alten Schwedenstahl ist freilich der Turbomotor. Schon der EMS lässt sich flott bewegen. Doch der Ur-Turbo ist ein ganz anderes Kaliber. Die Schweden waren so stolz auf ihren aufgeladenen Saab, dass das O im Turbo-Schriftzug wie ein rotierendes Turbinenrad gestaltet wurde. 1977 wurde der Saab 99 Turbo einem skeptisch-staunendem Publikum auf der IAA präsentiert. Aus 1985 Kubikzentimetern Hubraum holte die aufgeladene Maschine 145 PS.

Wenn man den alten Haudegen heute fährt, muss man natürlich alles vergessen, was man in den letzten Jahren an Turbo-Autos bewegt hat. Mühsam manövrieren wir den Servolenkung-losen Saab auf eine freie Landstraße und atmen tief durch. Die linke Hand ist am Lenkrad, die rechte umklammert den dürren Hebel des Vierganggetriebes. Ein Auge behält immer den Ladedruckanzeiger des Turbo im Blick, der unübersehbar auf dem Armaturenbrett links neben dem Lenkrad prangt.

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Sag mir, wo der Zeiger steht
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Erster Gang, Vollgas – noch steht der Zeiger still – zweiter Gang, der Drehzahlmesser überschreitet 2000 Toren, der Ladedruckanzeiger zuckt ein wenig. Irgendwo kurz vor 3000 Umdrehungen schließlich schlägt der Zeiger wild aus, die geballte Turbo-Power setzt ein. In die Sitze drückt sie einen nicht gerade. Aber vor 30 Jahren, als bei vielen Autos die Beschleunigung von 0 auf 100 Sachen länger dauerte als ein Werbespot im ZDF, muss es sich so angefühlt haben.

8,9 Sekunden braucht der Turbo-Senior, bis die Tachonadel an der 100 vorbeischrammt. Das sind drei Zehntel weniger als beim Golf I GTI. Schneller war der Schwede auch noch – 190 Sachen konnte der Saab rennen.

Das Turboloch des Veteranen freilich ist riesig. Schließlich war der Durchmesser des Turbinenrades damals so groß, dass erst ein stattliches Trägheitsmoment überwunden werden musste. Heute lösen viele Hersteller das Problem mit kleineren Turbinen oder einer doppelten Aufladung, bei der zwei unterschiedlich große Lader in allen Drehzahlbereichen Schub liefern. Saab setzt heute beim neuen 9-3 mehr denn je auf die Turbo-Technologie. Auch die Kombination des Laders mit Bioethanol-Kraftstoff hat sich bewährt. Der hohe Brennwert des Alkohol-Benzin-Gemischs sorgt im mittleren Lastbereich für eine ausgezeichnete Energieeffizienz – "BioPower" ist bei Saab nicht nur Name, sondern Programm.

Der Ur-Turbo genehmigt sich dagegen gern einen kräftigen Schluck aus der Pulle. 15 Liter Durchschnittsverbrauch sind locker drin. Aber ab und zu darf er seine Rente ruhig verprassen – seine Enkel gehen schließlich sparsamer mit den Ressourcen um.

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