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Unser Autor: Sebastian Viehmann

Autoklassiker  Autoklassiker: London to Brighton

Ankommen ist alles



Mit Benzin, Dampf und sogar mit Strom, aber mindestens 106 Jahre alt: Beim London to Brighton Run drehen die ältesten Autos der Welt mächtig auf: faszinierend, nostalgisch und spektakulär.

 
 London to Brighton
   
 London to Brighton - Foto: Hersteller  London to Brighton - Foto: Hersteller  London to Brighton - Foto: Hersteller  London to Brighton - Foto: Hersteller  London to Brighton - Foto: Hersteller  London to Brighton - Foto: Hersteller

Viktoria ist ein anstrengendes Mädchen. Ständig muss man an ihr herumfummeln. Alle paar Minuten beschwert sie sich, dass ihr dieses fehlt oder jenes. Wenn es ihr zu bunt wird, bleibt sie einfach bockig am Straßenrand stehen. "Das ist moderner Fünfkampf", sagt Adolf Suchy vom Allgemeinen Schnauferl-Club über seine Tour mit dem Benz Viktoria Motorwagen von 1898: "Dieses Fahrzeug musst du mit allen fünf Sinnen fahren". Die Antriebsketten zum Beispiel erfordern ein geübtes Ohr, denn wenn mit ihnen etwas nicht stimmt, muss Suchy das schnell heraushören.

Es sind wirklich tollkühne Männer (und auch ein paar furchtlose Damen), die beim "London to Brighton Veteran Car Run" in ihren knatternden Kiste an den Start gehen. Alle haben nur ein Ziel: Ankommen.

Beim großen Happening der Auto-Opas sind ausschließlich Fahrzeuge zugelassen, die im Jahr 1904 oder früher gebaut wurden. Der Startschuss für die 96 Kilometer lange Abenteuerfahrt von London nach Brighton fällt bei Sonnenaufgang im Londoner Hyde Park. Von dort führt der Weg zunächst nach Crawley, bevor es auf die zweite Hälfte der Strecke zum Seebad Brighton geht.

Die Veranstaltung feiert alljährlich den "Emancipation Run" vom 14. November 1896. Damals hob ein neues Gesetz das geltende Tempolimit für Automobile von der Schrittgeschwindigkeit 6,4 km/h (4 Meilen pro Stunde) auf. Nun waren 22,4 km/h (16 Meilen) erlaubt. Außerdem musste nicht mehr jedem Automobil ein Mann mit einer roten Warnfahne vorangehen. Die knatternden Kutschen hatten schon damals mit dem Widerstand wohlmeinender Zeitgenossen zu kämpfen.

Das war kein Wunder, glaubten doch noch im 19. Jahrhundert viele Menschen daran, dass Eisenbahn-Passagiere den Schock der "irrsinnigen Geschwindigkeiten" nicht überleben könnten oder sie gar ihrer eigenen Seele davonfahren würden.

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Gentlemanlike
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Mit einem normalen Autorennen hat der London to Brighton Run nichts zu tun. Er findet schon seit 114 Jahren statt und ist eine knallbunte Zeitmaschine. Längst vergessene Automobile wie De Dion Bouton, Pierce, Panhard, Humberette oder Speedwell brummen, rattern und schnaufen sich wieder ins Gedächtnis der autoverrückten Zuschauer, die zu tausenden die Straßen säumen. Viele Fahrer hüllen sich in zeitgenössische Gewänder, mummen sich zum Schutz vor der beißenden November-Kälte in dicke Pelzmäntel oder wollen ganz gentlemanlike nicht auf den schwarzen Zylinderhut verzichten.

Neben der passenden Kleidung darf auch der gut sortierte Werkzeugsatz nicht fehlen. Kaum jemand bewältigt mit den Uralt-Autos 96 Kilometer, ohne irgendetwas zu flicken, zu schrauben oder wenigstens neu zu justieren. Selbst für die Oldtimer-Profis von Mercedes ist der Veteran Run kein Zuckerschlecken. "Für den Stop-and-Go-Verkehr in London sind die Autos mit ihren Kupplungen überhaupt nicht geeignet. Wenn man diese Veteranen so fährt wie Autos von heute, kommt man nicht weit", sagt Michael Plag, bei Daimler Experte für die Restauration von Vorkriegs-Oldtimern. Bei der diesjährigen Fahrt nahmen mehrere Mercedes Simplex von 1902 und 1904 teil – alle kamen ins Ziel.

Dieses Glück hat beim "Run" nicht jeder. Sobald der Tross den Londoner Hyde Park verlässt und Richtung Westminster Bridge steuert, sind die ersten Ausfälle zu verzeichnen: Reifenplatzer, überkochendes Kühlwasser, abgestorbene Motoren. Für manche endet die historische Fahrt auf dem Anhänger. Doch erstaunlich viele Automobilisten kriegen ihre sensiblen Benzinkutschen irgendwann wieder flott – besser drei Stunden später ankommen als gar nicht.

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Methusalem-Töfftöffs
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Obwohl Rennwagen wie der Simplex mit viel Anlauf 80 km/h schaffen, sind die meisten der Methusalem-Töfftöffs deutlich langsamer unterwegs. Das gilt auch für Elektroautos. Wenngleich die Stromer Anfang des 20. Jahrhunderts äußerst erfolgreich waren, sind sie beim London to Brighton Run nur mit wenigen Exemplaren vertreten.

Eines davon ist das Columbia Elektroauto von 1902, dessen Technik Thomas Edison höchstpersönlich entwickelte. John Hanson aus dem US-Bundesstaat Michigan fährt auf dem uralten Stromer, bei dem an der Konstruktion lediglich die Bleibatterien ausgetauscht wurden, schon seit 32 Jahren den Run mit. "Ich habe nur einmal nicht das Ziel erreicht, weil die Batterien an diesem Tag falsch geladen wurden", berichtet Hanson. Mit der Reichweite von 70 Meilen (112 Kilometern) schafft der Amerikaner die Strecke in der Regel spielend.

Dass knatternde Benzinkutschen wirklich der Vergangenheit angehören, zeigte übrigens die Gegenveranstaltung zum London-to-Brighton-Run einen Tag zuvor. Bei einer ebenfalls 96 Kilometer langen Wettfahrt waren nur Elektroautos, Hybride oder Fahrzeuge mit weniger als 110 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer zugelassen. Über die Streckenführung mussten die Organisatoren des Öko-Rennens nicht lange nachdenken: Es ging natürlich von Brighton nach London.

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Ort: London/Brighton

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