Kurz & bündig
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[+] Viel Platz, gute Verarbeitung, umfangreiche Ausstattung, gute und präzise Lenkung, günstig in der Anschaffung |
[-] Unpräzise Schaltung, bei hoher Drehzahl etwas lauter Motor |
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Wie heißt der bei Autotestern so gern gebrauchte Satz? "Mehr Auto braucht kein Mensch". Doch selten paßt er besser als auf Daewoos Kombiversion des Nubira. Wer einen Smart mit auch nur annähernd vergleichbarer Fahrleistung will, muß den von Brabus nehmen - und fast 4.000 Euro mehr bezahlen als für den Koreaner. Bei diesem Mehrpreis muss er sich dann mit zwei statt fünf bequemen Sitzen und mit 150 Litern Laderaum statt bis zu 1410 Litern zufrieden geben. Noch ein Vergleich? Bitte: Ein ähnlich ausgestatteter Bora Variant von VW ist nicht unter 20.000 Euro zu bekommen. Den Nubira Kombi, nennen wir endlich den Preis, gibt es in der Basisversion für 14.590 Euro.
Und das ist angesichts von Qualität, Leistung und Aussehen des Nubira durchaus ein Kampfpreis. Fangen wir mit dem äußeren Schein an. Schon der entspricht ganz und gar nicht dem preislichen Sein. Die Form des Nubira Kombi verführt sicher nicht zum Träumen. Aber auch niemand wendet sich mit Grausen. Oder mit Grinsen, wie das bei barocken Autos aus Korea früher mal der Fall war. "Europäisch" solle er sein, wünschte sich die Marketingabteilung bei Daewoo - und ließ die Designer von Pininfarina ran. Die haben sicher keinen Asien-Ferrari gezeichnet, wohl aber ein bieder schnörkelloses und solides Auto, das man auf deutschen Straßen nicht verstecken muß.
Ein Hauch von Luxus
Innen setzt sich dieser positive Eindruck fort. Kein Schnickschnack aber alles, was man braucht und genau da, wo es hingehört. Die drei ästhetischen Rundinstrumente sind gut sichtbar. Welcher der angenehm wenigen Schalter was macht, erschließt sich auf den ersten Blick. Zumindest optisch vermitteln die matt-silbernen Einfassungen der runden Lüftungsdüsen gar einen Hauch von sportlichem Luxus. Die Sitze sind ok, die Stoffe angenehm, der Seitenhalt ausreichend und die Sitzflächen auch für große Fahrer angemessen dimensioniert. Es gibt durchdachte Fächer und Ablagen überall im Innenraum. Und selbst an das Netz im Laderaum, das die Einkaufstüten fixiert hält, ist gedacht.
Erst bei näherem Hinsehen zeigen ein paar dann doch etwas offensichtliche Plastikteile und fummelige Verstellhebelchen, daß der günstige Preis eben doch seinen Preis hat. Aber man muss schon sehr genau hinschauen, um zu merken, wo der Rotstift, den bei Daewoo seit der Übernahme ja auch General Motors ansetzt, zu viel gewütet hat als gut ist. Bei dem Zündschloss zum Beispiel, in das man den Schlüssel nur mit etwas Fummeln bringt. Oder an den Fußmatten, deren Befestigungsösen man baugleich auch bei anderen GM-Autos findet und die schon da nichts taugen.
Mehr ist nicht unbedingt mehr
Was die Motorenwahl betrifft, so ist der Nubira Wagon schon mit dem 1,6-Liter-Aggregat für den Alltag ausreichend gerüstet. Es leistet 80 kW/109 PS und bringt den Wagen immerhin auf Tempo 187. Für den Spurt von 0 auf 100 reichen 11,4 Sekunden. Das ist nicht unbedingt berauschend, reicht aber für zügiges Vorankommen und Überholen allemal. Den Verbrauch gibt Daewoo etwas optimistisch mit 7,8 Litern Normalbenzin an. Wir lagen mit zugegeben etwas forscher Fahrweise bei 8,4 Litern. Der 1,8-Liter-Motor ist mit seinen 90 kW/122 PS keine wirkliche Alternative. Mit ihm kostet der Nubira 2400 Euro mehr, läuft aber mit einer Spitze von 194 km/h nur unwesentlich schneller und ist gerade mal eine Sekunde eher auf Tempo 100. Einziger Pluspunkt ist da die Vierstufen-Automatik von ZF, die es nur mit der stärkeren Maschine zusammen gibt.
So ordentlich wie der ganze Wagen zeigen sich Fahrwerk und Federung. Es wurde europäischem Geschmack angepaßt und meistert Querfugen ebenso ordentlich wie Kopfsteinpflaster, poltert allenfalls mal bei tiefen Schlaglöchern. Durch die Bank weg ist der Nubira ein sicheres Auto, bleibt dank seiner Untersteuerung in Kurven immer beherrschbar. Nein, für den Preis ist Daewoos Nubira Wagon ein faires Angebot. Ein sehr faires.
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