Die Tüftler von Rinspeed sind immer für eine spektakuläre Überraschung gut. Wenn im kommenden März der Genfer Automobilsalon seine Pforten öffnet, dürfte an ihrem Stand wieder besonders viel Gedränge herrschen. Die Schweizer Tuningschmiede von Frank M. Rinderknecht hat angekündigt, am Lac Leman ihre neueste Kreation zu präsentieren. Sie hört auf den Namen iChange und ist ein 1-2-3-Sitzer: "Innerhalb eines Augenzwinkerns verwandelt sich der Vollblut-Sportwagen in einen Kompaktvan", heißt es bei den Schweizern.
Die tropfenförmige Karosserie bietet im Normalzustand nur dem Fahrer Platz. Der hintere Teil des Wagens könne jedoch per Knopfdruck nach oben gefahren werden und zwei weiteren Passagieren Platz bieten, teilt Rinspeed in seiner Presseerklärung mit. Angetrieben werde der iChange, von dem bislang nur Designprints veröffentlicht wurden, von einem 130 Kilowatt starken Elektromotor.
Mit dem iChange will Rinspeed Impulse für die Autoindustrie setzen. "Wenn wir auch in Zukunft unsere individuelle Mobilität erhalten wollen, müssen wir unser Verständnis vom Auto ohne Rücksicht auf Tabus neu überdenken - und dabei vor allen Dingen dem ökologischen Aspekt Rechnung tragen", sagt Frank M. Rinderknecht. Der iChange ist ein Zero-Emission-Fahrzeug mit ausgefeilter Aerodynamik und extrem geringem Gewicht. Das Getriebe steuert Subaru bei - es kommt vom WRX.
Unterwasser-Abenteuer
Rinderknecht startete sein Unternehmen 1977 mit dem Import von Schiebedächern aus den USA und behindertengerechten Auto-Umbauten. 1979 stellte er in Genf den VW Golf Turbo auf Basis des GTI vor. Der Messeauftritt im nächsten Jahr ist also gleichzeitig ein Jubiläum für Rinspeed. In den vergangen Jahren stellte Rinspeed neben Show Cars immer wieder getunte Sportwagen vor, darunter 1991 den Porsche Turbo Speedster. Rinspeed beschäftigt heute nach eigenen Angaben zehn Mitarbeiter, drei davon in Teilzeit.
Dass er ein Händchen für automobile Kuriositäten besitzt, hat Rinderknecht schon oft bewiesen, zuletzt mit dem sQuba. Der 3,8 Meter lange Roadster mit einem 54 Kilowatt starken Elektromotor wird auf Knopfdruck zum U-Boot und schießt mit zwei Propellern durch die blauen Fluten – James Bonds tauchender Lotus Esprit aus "Der Spion, der mich liebte" lässt schön grüßen.
Der Strom reicht für etwa eine Stunde Tauchfahrt, die Passagiere werden unterdessen über Masken mit Atemluft versorgt. Für die Serienfertigung war das aufwendige Projekt nicht gedacht, doch immerhin bewies Rinspeed mit Testfahrten, dass der sQuba wirklich tauchen kann.
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