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Fords Focus ist das meistverkaufte Auto der Welt. Insgesamt wurden seit dem Marktstart 1998 weltweit zwölf Millionen Stück verkauft - allein 1,1 Millionen im vergangenen Jahr. Das Kompaktklassemodell ist ein Bestseller und in 140 Ländern auf dem Markt. Doch gerade auf dem so wichtigen deutschen Heimatmarkt bekommt der Focus gegen den VW Golf kein Rad auf den Boden.
Was Wunder, dass bei der Modellpflege ein Konkurrent im Fokus des Focus stand: der VW Golf. "Natürlich schauen wir uns alle Wettbewerber an", räumt Nobert Kessing ein, der verantwortlich ist für das Fahrwerk des Focus: "Doch der Golf war bei den meisten Eigenschaften der Maßstab für unsere Entwicklungsarbeit."
Optisch hat sich beim Ford Focus einiges getan. Neue Front, eine leicht geänderte Heckpartie mit frischen Leuchten und ein Armaturenbrett, das sich Dank Touchscreen der meisten seiner zahllosen Schalter entledigt hat - das ist der Ford Focus Jahrgang 2015.
"Wir haben das Auto in jeder Hinsicht verbessert", sagt der verantwortliche Entwicklungsleiter Joe Bakaj. "So gibt es mehr Qualität im Innenraum und neue Sicherheitsausstattungen." Der Notbremsassistent verhindert nun bis Tempo 50 in der Innenstadt einen Zusammenprall mit dem Vordermann. Und wer sich mit Parklücken nicht anfreunden mag: Der überarbeitete Ford parkt nicht nur selbsttätig ein, sondern auch auf Knopfdruck automatisch aus.
Nachgearbeitet wurde auch bei den Triebwerken. Die aktuelle Generation mit dem 1,6 Liter großen Turbolader hat ausgedient. Der Nachfolger holt seine 110 kW/150 PS nun aus einem Vierzylinder mit 1,5 Litern Hubraum - Verbrauchsersparnis: 5,5 Prozent. Der 1.5-Ecoboost ist ebenfalls als 180-PS-Version im Programm. Darunter rangiert der ein Liter große Dreizylinder mit bekannten 100 und 125 PS.
Bei aller Detailliebe sind trotz Überarbeitung zum Marktstart im Oktober jedoch ein paar Baustellen geblieben
Auch bei den Dieselmotoren gibt es jetzt eine 1,5-Liter-Liga mit 95 und 120 PS. Unter dem Strich soll das knapp neun Prozent Kraftstoff sparen. Der Ford Focus 1.5 TDCi bekommt auf Wunsch ein Doppelkupplungsgetriebe und verbraucht mit ihm fast 20 Prozent weniger als der ehemalige Focus 2.0 TDCi, dessen 150-PS-Diesel ebenfalls sparsamer geworden ist.
Motorenexperte Andrew Frazer: "Die Motoren sind nicht nur sparsamer, sie sprechen nun auch besser an. Der 1,6 Liter große Ecoboost ist auch mit einer Sechsgang-Automatik zu bekommen. Unsere Diesel fühlen sich gerade in höheren Drehzahlbereich nun eher wie Benziner an."
Bei Fahrkomfort und Geräuschniveau macht Ford ebenso wenig einen Hehl daraus, dass man auf das Niveau des Klassenprimus VW Golf kommen wollte. Ford-Entwickler Stephan Presser verweist auf die dickeren Seitenscheiben, die mehr Lärm draußen lassen und neue Dämmmaterialien wie zum Beispiel in den Türen. "Die Lenkung ist nun noch direkter", so Presser, "neue Dämpfer sorgen für mehr Agilität und beim Komfort haben wir ebenfalls zum Wettbewerb aufgeholt. Der Golf war da ebenfalls unser Ziel."
Bei aller Detailliebe sind trotz Überarbeitung zum Marktstart im Oktober jedoch ein paar Baustellen geblieben. So gibt es kein Komplettpaket an LED-Leuchten vorne und hinten, keine Komfortsitze mit Massagefunktion wie beim Hauptkonkurrenten aus Wolfsburg. Und auch Automatik-/Doppelkupplungsgetriebe sind nur für einige Varianten im Programm. Während sich bei Konkurrenz die Frontscheibe längst mit einer unsichtbaren Folie im Verbundglas vom winterlichen Eis befreien lässt, ist der Focus nach wie vor mit sichtbaren Heizdrähten unterwegs.
Zudem wartet eine Reihe von Ford-Anhängern schon lange auf den Supersportler Focus RS, der Jagd auf den VW Golf R machen soll und auf eine ebenfalls überfälligen Allradantrieb. Es gibt daher noch einiges zu tun, den nächsten komplett neu entwickelten Ford Focus für das Jahr 2017 noch etwas besser zu machen.
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