998 Kubikzentimeter Hubraum, drei Zylinder und eine Grundfläche, die auf ein Din A4 Blatt passt – der neue 1,0 Liter Ecoboost-Motor aus dem Hause Ford wirkt auf den ersten Blick klein und zerbrechlich. So gar nicht gemacht für ein kompaktes Arbeitstier wie den Focus.
Doch die ersten Zweifel halten nicht lange. Der in zwei Leistungsstufen erhältliche 1,0-Liter-Motor mit Start-Stopp-Automatik sorgt mit seinen 74 kW/100 PS oder 92 kW/125 PS für ausreichend Vortrieb. So dauert der obligatorische Sprint von 0 auf 100 km/h 12,5 und 11,3 Sekunden. Die Maximalgeschwindigkeiten liegen bei 185 km/h und 193 km/h.
Das beim schwächeren Ecoboost mit fünf Gängen ausgestattete Schaltgetriebe leitet dabei ebenso wie das sechsgängige Schaltgetriebe des Stärkeren das Drehmoment von 170 Newtonmeter an die Vorderräder weiter. Dank einer Overboost-Funktion schnellt das Drehmoment beim leistungsstärkeren Aggregat für einen zeitlich begrenzten Zeitraum auf bis zu 200 Nm hoch. Um dem Ein-Liter-Focus einen Hauch von Sportlichkeit zu entlocken, sollte der Drehzahlmesser daher nicht unter die 2.500 Umdrehungen pro Minute-Markierung fallen.
Für den 4,53 Meter langen Focus scheint das neue Triebwerk an sich eine Nummer zu klein. Doch Ford wagt den Schritt und bietet den Gegner von VW Golf und Opel Astra nicht nur mit drei Zylindern, sondern auch mit weniger als einem Liter Hubraum an.
Der Dreizylindermotor erfüllt neben der Euro-5-Norm nämlich auch die werksinterne Auflage, nicht mehr als der 1,6 Liter Hubraum-Motor zu verbrauchen. Mit 4,8 beziehungsweise 5,1 Litern auf 100 Kilometern liegt er bis zu 20 Prozent darunter. Die CO2-Ausstöße betragen dementsprechend 109 und 114 Gramm pro Kilometer.
effizientere Verbrennung
Das von Ford-Chef Alan Mulally bei der Präsentation symbolträchtig geküsste Triebwerk schafft dies dank seiner Direkteinspritzung inklusive Turboladung. Der Kraftstoff und die Luft werden dabei mit hohem Druck – die Direkteinspritzung nutzt Drücke mit bis zu 150 bar – in die Zylinder gepresst. Die so erzielte höhere Zerstäubung und Verteilung des Benzin-Luft-Gemischs in den Brennräumen sorgt für eine effizientere Verbrennung.
Neben dem Hubraum reduzierten die Kölner aber auch noch den bei 18.050 Euro startenden Einstiegspreis des kleinsten Hausaggregates. Der Aufpreis von 200 Euro im Vergleich zum Vierzylinder wird bereits nach kurzer Zeit wieder hereingefahren sein. Denn neben dem geringeren Verbrauch muss für den einen Liter kleinen Motor mit 20 Euro eine wesentlich geringere Kfz-Steuer abgeführt werden.
Zu der 22.050 Euro beziehungsweise 23.050 Euro teuren Top-Variante Trend gehören Fahrassistenten wie der Einpark-Assistent (Active Park Assist), Außenspiegel mit Toter-Winkel-Assistent (Blind Spot Information System), Fahrspur-Assistent inklusive Müdigkeitswarner und Fernlicht-Assistent sowie das Verkehrsschild-Erkennungssystem, das Auffahrwarnsystem Forward Alert und das Active City Stop-System. Der neue Dreizylindermotor steht für alle Karosserievarianten und in naher Zukunft auf für den Familien-Van C-Max und den im Herbst auf den Markt kommenden B-Max zur Wahl. Der Ford Focus mit dem in Köln gefertigten 1,0-Liter-EcoBoost-Motor läuft im Werk Saarlouis vom Band.
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