Bei den Allradlern ist die Quote mager. "Hier fahren gerade einmal 10 bis maximal 20 Prozent mit M+S-Reifen", sagt Jörn Stövesand vom Reifenhersteller Goodyear: "Besonders hier hat es der Handel schwer, die Saisonreifen an den Mann zu bringen." Der Grund liegt im Profil: Die meisten Geländereifen sind aufgrund ihrer Beschaffenheit bereits mit einem M+S-Symbol versehen. Trotzdem sind es keine echten Winterreifen.
Erst jüngst haben Reifentests unter winterliche Straßenbedingungen gezeigt, wie gefährlich es insbesondere bei einer Vollbremsung werden kann. Der Geländewagen mit Standardreifen bremste auf schneebedeckter Fahrbahn aus Tempo 50 in 50 Meter auf Tempo null herunter. Der mit echten Winterreifen brauchte gerade mal 32 Meter.
Großes Angebot
Kaum zu glauben also, dass von 42 Millionen Reifen insgesamt gerade einmal eine Million Geländereifen verkauft werden. Dabei ist das Angebot an Reifen für SUVs und Geländewagen in den vergangenen Jahren prächtig gewachsen. Branchenprimus Goodyear macht es vor: Ein Reifen wie der Wrangler F1 verfügt über ähnliche Fahrleistungen wie ein Hochleistungsreifen auf einem PKW. Wer es robuster mag oder braucht, wählt Reifen wie den Wrangler HP oder den variablen Wrangler AT/R, der auch im Gelände eine gute Figur macht. Im Winter kommt man um eine Offroad-Walze wie den Ultra Grip nicht herum. Ähnlich umfangreich sieht das Angebot bei den anderen großen Reifenherstellern aus.
Die Sicherheit der Elektronik ist trügerisch: Auch angesichts ABS, Schlupfregelung, ESP & Co. kann man auf Winterreifen nicht verzichten – ganz egal ob auf dem PKW oder dem SUV, in Oberstdorf oder in Kiel.
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