Davon hätte der gemeine Kaufinteressent vor Jahren nur träumen können. Die Autos sind gut und das Angebot ist schier grenzenlos. Honda, Ford, Audi, Fiat oder Chrysler – es gibt fast nichts, das es nicht zum Schnäppchenpreis gibt. Man hat die Qual der Wahl - allein die bisweilen unübersichtlich großen Modellpaletten und Konkurrenzangebote können einem den Spaß an der automobilen Einkaufsfreude vermiesen.
Die Rabattschlachten laufen auf vollen Touren - nur um die müden Verkaufszahlen wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei sind die Grenzen zwischen Premium- und Massenware längst verschwommen. Wenn der Mercedes- oder Volkswagen-Händler einem Interessenten heute gnädig fünf Prozent Nachlass verspricht, sieht er im Handumdrehen einen leeren Kundenstuhl vor sich. Der kommt nie wieder – garantiert.
Null Anzahlung, null Zinsen
Die Kunden sind immer öfter außerordentlich gut informiert, kennen Modellpalette und Vergleichsangebote auf dem Markt der EU-Importe oder schielen rüber zu den jungen Gebrauchten. Das macht es für den Handel nicht leicht. Im Gegenteil: Ganz offen werben Händler von Marken wie Citroen oder Ford mit der Inzahlungnahme von Gebrauchtwagen für bis zu 6.000 Euro über der ehrwürdigen Schwacke-Liste. Das bedeutet bei vielen Modellen einen Nachlass von über 20 Prozent. Steht das Automobil der Träume vielleicht gar direkt auf dem Hof des Händlers oder hat dieser eine entsprechende Tageszulassung, darf es auch gerne noch ein wenig mehr sein.
Null Euro Anzahlung und null Prozent Zinsen werden bei anderen Herstellern feilgeboten, um neue Kunden für sich zu gewinnen. Man muss sich schließlich rühren, um die Kunden ins Autohaus zu bekommen. Nicht wenige Autofans stapfen in den Verkaufsraum mit Vergleichsangeboten oder Ausdrucken von Preissuchmaschinen aus dem Internet. Die Verkäufer ahnen dann bereits, dass ihnen wieder eine Rabattschlacht droht, bei der sie fast immer nur verlieren können. Die Zeche zahlen letztlich Handel und Hersteller zu gleichen Teilen.
Kämpfen müssen alle
In seiner Bedrängnis versucht der Handel dem Kunden ein Servicepaket nach dem anderen zu schnüren. Den ein oder anderen Tausender Rabatt – das bieten schließlich alle. Doch wer als Käufer geschickt verhandelt, bekommt die gewünschten Winterreifen mittlerweile auf sehenswerten Alufelgen und die nächsten Inspektionen gleich obendrauf. So kauft man heute Autos. Nichts leichter als das.
Noch höher sind Rabatte traditionell im gewerblichen Bereich. Hier dürfen es gerne auch schon einmal 30 Prozent oder mehr sein, wenn der Konditor um die Ecke ein neues Backmobil benötigt oder nur einen "Dienstwagen" für die Ehefrau.
Also: Augen auf beim Autokauf und nicht beim erstbesten Angebot zuschlagen. Vergleichen und hart verhandeln lohnt sich immer mehr. Gerade das Internet ist die Quelle unbegrenzter Möglichkeiten - egal ob Kia Piccanto, Audi A4 oder Mecedes S-Klasse. Kämpfen müssen nahezu alle Hersteller und Importeure. Der Kunde ist König - und wird es wohl noch lange bleiben.
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