Martin Winterkorn ist mit sich und der Welt zufrieden. "Der neue Golf hat einen Blitzstart hingelegt. Die Auftragseingänge bieten Grund zum Optimismus", trompetet der VW-Konzernlenker. Vor vier Jahren debütierte in Paris der Golf VI. Jetzt wird die Nummer sieben ins Rampenlicht geschoben.
Und eine Golf-Generation wäre unvollständig ohne einen GTI. Der sportliche Bruder des Golf hat 220 PS. Wem die Basisvariante des 2.0-TFSI-Motors nicht reicht, kann sich per Werk-Leistungskit zehn PS extra ordern. Der GTI wird ab dem Frühjahr 2013 zu haben sein.
Einen ganz anderen Ansatz verfolgt die Sprit-Sparversion Golf Blue Motion. Die seriennahe Studie des neuen Öko-Golf hat einen 1.6-Liter-110-PS-Motor und soll nur noch 3,2 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. Das entspricht einen CO2-Ausstoss von 85 g/km. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h mutiert man trotzdem nicht zur rollenden Schikane. Allerdings müssen sich die Spritspar-Fans noch etwas gedulden: Der Golf Blue Motion wird erst im Sommer nächsten Jahres auf den Markt kommen.
Der Golf basiert auf dem Modularen Querbaukasten, der neuen VW-Architektur für die kleineren Klassen. Ein großer Vorteil dieser Bauweise ist die große Variabilität. Die zeigt sich beim Audi A3 Sportback, der ebenfalls auf der "Mondial de l'Automobile" seine Weltpremiere feiert. Beim A3-Derivat ist der Radstand um 5,8 Zentimeter auf 2,64 Meter gewachsen. Im Vergleich zum Audi S3 ist der Sportback mit einem Einstiegspreis von 22.500 Euro noch preisgünstig. Der 300-PS-Allrad-A3 startet bei 38.900 Euro.
BMW geht in das Kompaktsegment
Toyota hat wieder an Selbstbewusstsein gewonnen und stemmt sich mit dem neuen Auris gegen die teutonische Kompaktklasse-Welle. Das Design ist dynamischer als beim Vorgänger und orientiert sich am Yaris. Kein Wunder: Der Golf-Gegner ist um sieben Zentimeter flacher als bisher. Mit 40 Kilogramm hat der Auris rund 60 Kilogramm weniger abgespeckt als der Klassenprimus aus Deutschland, kann sich aber immer noch sehen lassen.
Dafür steht gleich zum Marktstart Anfang nächsten Jahres die Hybridversion parat. Die bedient sich der gleichen Technik wie der Prius und soll 3,8 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen und 89 g/km CO2 ausstoßen. Beim Preis will Toyota das Niveau halten oder sogar unterbieten. Im Sommer wird dann ein Kombi mit dem Namenszusatz "Touring Sports" die Palette erweitern, der 28,5 Zentimeter länger ist, als der "herkömmliche" Auris.
BMW hat ebenfalls die Lust am Kompakten entdeckt und stellt die Einser Reihe mit Allradantrieb und viel Dampf unter der Haube als M135i xDrive vor. Die Kompaktvan-Studie "Active Tourer" ist von der äußeren Formensprache nicht weit von dem letztendlichen Serienmodell entfernt. Allerdings dauert es noch zwei Jahre, bis die Münchner in der Van-Klasse mitspielen werden. Das tut Mercedes mit der B-Klasse schon lange. Jetzt soll eine Erdgasvariante neue Kunden gewinen.
Koreaner trumpfen auf
Und die Hausherren? Peugeot beginnt mit der Kompakt-Limousine 301, die ab November in der Türkei Dacia & Co. Konkurrenz machen soll, eine neue Nomenklatur. Weitere Schwellenmärkte werden folgen. Ansonsten sind außer dem Crossover-Sondermodell "3008 Napapijri", das zusammen mit dem Outdoor-Bekleidungshersteller entstand, nur die SUV-Studie "2008" und der 260-PS-starke RCZ R, der im ersten Quartal des nächsten Jahres auf den Markt kommt, zu sehen.
Die französische Konkurrenz Renault konzentriert sich ganz auf den Polo-Gegner Clio und versucht mit dem Elektrofahrzeug Zoe ein Zeichen zu setzen. Handfester treten da schon die Koreaner mit dem dreitürigen Coupé Kia Pro Cee’d und dem Dreitürer-Bruder Hyundai i30 auf. Letzterer wird mit einem Einstiegspreis von etwa 16.000 Euro rund 1.000 Euro teurer sein, als die konzerneigene Verwandtschaft. Dazu gibt es von Kia noch einen Kombi. Der Name: Kia Cee'd Sportwagon.
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