Das automobile Jahr hat begonnen. Erst in Detroit, dann in Quatar und nun auch in Europa. Genauer gesagt werden die Augen der Autowelt vom 7. bis zum 17. März auf Genf am gleichnamigen See blicken. Die Schweiz stellt den offiziellen Startpunkt ins europäische Autojahr. Und obwohl der eigentliche Höhepunkt erst im September mit der Frankfurter IAA stattfindet, zeigen auch jetzt schon Hersteller aus der ganzen Welt, dass auch in einem neutralen Land wie der Schweiz ruhig mal polarisiert werden darf.
Frei nach diesem Motto bringt der Edeltuner Brabus seinen 588 kW/800 PS starken Brabus 800 Roadster mit nach Genf. Das Zwölfzylindertriebwerk mit einem maximalen Drehmoment von 1.420 Newtonmetern wurde von den Bottropern in einen von Natur aus mit mehr als ausreichend viel Pferdestärken ausgestatteten SL 65 AMG eingepflanzt. Damit Reifen und Insassen nicht zu sehr leiden, wurde die Höchstgeschwindigkeit elektronisch begrenzt - auf 350 Kilometer pro Stunde.
Eine ordentliche, wenn auch elektrifizierende PS-Schippe obendrauf setzen die Entwickler aus dem Hause McLaren. Ihr P1 verfügt über einen Achtzylinder-Biturbo in Kombination mit einem KERS-Hybrid-System, wie es in der Formel 1 zum Einsatz kommt. Leistet der Benzinmotor bereits 542 kW/737 PS und 720 Newtonmeter, so kommen vom E-Motor noch zusätzliche 132 kW/179 PS und 260 Newtonmeter hinzu. Die Gesamtleistung beträgt 647 kW/916 PS und das maximale Drehmoment 900 Newtonmeter. Der nur 375 Mal produzierte Supersportler kostet rund eine Millionen Euro.
Deutlich günstiger in der Anschaffung und vor allem im Unterhalt ist der VW XL1. Das seit Jahren unter dem Namen Ein-Liter-Auto bekannte Fahrzeug hat nun Serienreife. Der zweisitzige Volkswagen feiert in Genf seine Weltpremiere. Der Durchschnittsverbrauch des bis zu 160 Kilometer pro Stunde schnellen Leichtbaus liegt bei 0,9 Liter auf 100 Kilometern. Für den Vortrieb sorgt ein Diesel-Plug-in-Hybrid-Antrieb, der aus einem 0,8 Liter großen Zweizylinder-TDI und einem Elektromotor besteht. Insgesamt stehen dem Fahrer 51 kW/70 PS zur Verfügung.
Audis erster Plug-in-Hybrid
Ebenfalls aus Wolfsburg stammt der VW Golf GTD. Der 230 km/h schnelle Turbodiesel feiert in Genf seine Premiere. Der stärkste GTD leistet 135 kW/184 PS und beschleunigt innerhalb von 7,5 Sekunden aus dem Stand bis Tempo 100. Der Diesel-Verbrauch beträgt 4,2 Liter auf 100 Kilometern. Die Preisliste für den neuen VW Golf GTD beginnt bei 29.350 Euro.
koda präsentiert in der Schweiz zum ersten Mal den Octavia in einer familienfreundlichen Kombiform. Der bereits in der Limousinenform über mehr als ausreichend Platz verfügende Octavia fasst nun bis zu 1.700 Liter Gepäck. Im Vergleich zu seinem Vorgänger misst der Neue neun Zentimeter mehr in der Länge und fünf Zentimeter mehr in der Breite. Je vier Diesel- und Benzinmotoren mit 86 PS bis 180 PS stehen ab Juni diesen Jahres zur Wahl.
Und noch ein Mitglied des VW-Konzerns lässt in Genf eine Weltpremiere vom Stapel laufen: Audi präsentiert mit dem A3 E-Tron sein erstes Plug-in-Hybrid-Modell mit einem Verbrauch von 1,5 Litern pro 100 Kilometer. Die Systemleistung des 2014 auf den Markt kommenden Ingolstädters liegt bei 204 PS. Maximal lässt er sich auf bis zu 222 km/h beschleunigen und für den Sprint bis Tempo 100 benötigt er 7,6 Sekunden.
Pferdestärken satt
Die Marke mit dem Stern bringt zwei kräftige AMG-Neuheiten mit in die Schweiz. Zum einen feiert der 265 kW/360 PS starke A 45 AMG, der in 4,6 Sekunden die 100 Kilometer pro Stunde-Marke erreicht hat, seine Premiere. Seine Leistung bezieht das kleinste Modell aus dem Hause Mercedes aus einem Vierzylinder-Turbomotor. Zum anderen sorgt der 373 kW/507 PS starke C 63 Edition 507 für große Augen. Er braucht übrigens 0,4 Sekunden weniger für den Sprint als der A 45 AMG.
In ähnlichen Regionen dürfte auch der neue Porsche 911 GT3 fahren. Der aus einem Sechszylinder-Boxermotor 331 kW/450 PS kitzelnde Zuffenhausener feiert seine Premiere in Genf.
Fast über die gleiche PS-Zahl, nämlich 420, verfügt der Wiesmann GT MF4-CS. Der in einer Auflage von 25 Exemplaren gebaute Sportler beschleunigt in 4,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunde. Das Ende der Beschleunigungsphase ist erst bei Tempo 293 erreicht.
Ford zeigt auf dem Automobilsalon die Europa-Version des Ecosport. Der auf dem Fiesta basierende SUV wird im Herbst dieses Jahres in Deutschland an den Start gehen. Für den Antrieb werden neben einem 1,5 Liter großen Benziner und einem 1,5 Liter großen Dieselmotor der mehrfach ausgezeichnete 1,0 Liter große und 92 kW/125 PS starke Ecoboost-Dreizylinder sorgen.
Kia legt nach
Aus dem Nachbarland fährt Citroën seinen leicht überarbeiteten C3 in die Genfer Messehallen. Zu erkennen ist er seiner neu gestalteten Fahrzeugfront und der bis weit ins Dach reichenden Zenith-Windschutzscheibe. Bis zu 115 PS kommen im ab April erhältlichen Citroën C3 zum Einsatz.
Doch auch aus dem fernen Asien kommen in diesem Jahr wieder einige interessante Neuigkeiten. Nissan präsentiert in diesem Jahr ihren bereits im Vorjahr als Studie gezeigten neuen Note. Der durch sein deutlich harmloseres und somit nicht mehr so stark wie zuvor polarisierendes Äußeres zu erkennende Japaner rollt im Herbst in den Handel. Für den Antrieb sorgen zwei Benzin- und ein Dieselmotor mit bis zu 72 kW/98 PS. 3,6 Liter verbraucht der 66 kW/90 PS starke Dieselmotor.
Aus Korea hat Hyundai den Grand Santa Fe mitgebracht. Der Siebensitzer mit verlängertem Radstand ist zwar schon in den USA gezeigt worden, doch wird er nun auch in Europa auf Kundenfang gehen. Der 4,92 Meter lange Koreaner verfügt über ein um 73 Liter angewachsenes, 607 Liter großes Gepäckabteil. Der einzige in Europa verfügbare Motor ist der 2,2 Liter große Vierzylinder-Turbodiesel mit 145 kW/197 PS. Der Verbrauch liegt bei 7,3 Liter auf 100 Kilometer.
Kia präsentiert auf dem Genfer Automobilsalon seinen neuen Cee'd GT. Der als Drei- und Fünftürer erhältliche Koreaner verfügt über einen 1,6 Liter großen Benzinmotor mit 204 PS und einer Sprintzeit von 7,9 Sekunden bis Tempo 100.
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