Kurz & bündig
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[+] Viel Platz im Innenraum, gutes Fahrwerk, ansprechende Haptik, sportlicher Auftritt |
[-] Schlapper Motor, Schwächen in der Bedienung, lauter Motor |
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Der Mazda 3 ist seit seinem Marktstart vor drei Jahren weltweit ein sehr erfolgreiches Auto. Probleme hat Mazda weniger mit dem Kundenfang als vielmehr damit, genug zu produzieren. "Wir bekommen für den deutschen Markt gar nicht mehr Autos zur Verfügung gestellt", sieht Mazdas Deutschland-Chef Michael Bergmann die Lage mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Wir verkaufen jetzt schon alles, was wir kriegen können."
Die neueste Generation des Mazda 3 unterscheidet sich denn auch nur marginal vom Vorgänger. Die Modifikationen an Kühlergrill, Leuchteinheiten, Front- und Heckschürze sind derart unscheinbar, dass selbst Autoexperten schon zweimal hinsehen müssen. "Unsichtbare" Modellpflegen liegen anscheinend im Trend. Mercedes E-Klasse, Alfa 147 oder Renault Megane - die neuen unterscheiden sich kaum von den alten Versionen. Zumindest die Gebrauchtwagenverkäufer wird es freuen - denn so werden auch die Vorgänger nicht zu Ladenhütern.
Der neue Mazda 3 ist so gut wie der alte. Ein bisschen mehr hätte man bei der Überarbeitung ruhig riskieren können. Wieso nicht wenigstens ein paar optische Retuschen? Oder neue Motoren? Denn auch da bleibt alles beim Alten. Dabei hätte das Volumenmodell Mazda 3 1.6 mit seinem 105 PS starken Vierzylinder zum Beispiel sicher ein paar Pferdchen mehr oder ein Sechsgang-Getriebe vertragen können, um den Geräuschpegel bei höheren Drehzahlen senkt. Doch die neue Schaltbox gibt es nur für den Zweiliter-Benziner mit 150 PS.
Müder Benziner
Beim Dreier von Mazda entscheiden sich die meisten Kunden ziemlich untypisch weniger für einen Diesel denn für den 1,6-Liter-Benziner. 77 kW/105 stark präsentiert der sich unbeeindruckt von der jüngsten Modellpflege recht träge und mag nicht so recht zum schnittigen Design-Blechkleid des Asiaten passen.
Die Fahrleistungen des 4,41 Meter langen Fronttrieblers sind denn auch nicht mehr als Mittelmaß: 182 km/h Spitze und 0 auf 100 km/h in 11,7 Sekunden enttäuschen zwar nicht wirklich, wirken aber gerade im Vergleich zu dem 109 PS starken Diesel müde. Der verbraucht mit 4,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer nicht nur rund zwei Liter weniger sondern ist dem Benziner in nahezu allen Belangen überlegen. Das macht insbesondere der Drehmomentunterschied zwischen 240 Nm (Diesel) gegenüber 145 Nm (Benziner). Beim Diesel gefällt zudem das niedrige Geräuschniveau.
Beim Fahrwerk spürt man zwischen dem bisherigen Mazda 3 und seinem Nachfolger ebenfalls keinen Unterschied. Die Lenkung arbeitet gewohnt präzise, die Bremsen lassen sich gut dosieren und die Feder-Dämpfer-Abstimmung gibt ebenfalls keinen Anlass zur Klage. Der rund 1,3 Tonnen schwere Dreier fährt sich so in jeder Motorkonfiguration sehr angenehm.
Unverändert. Auch der Preis
Im Innenraum das gleiche Bild. Leichte Modifikationen am Armaturenbrett – das war es auch schon. Es bleiben die guten Sitze sowie das überzeugende Platzangebot vorn und hinten. Der Kofferraum schluckt 346 Liter. Unverändert stören die Lichtbedienung am Lenkstockhebel, die unzureichend beleuchteten Fensterheber-Schalter und der nach wie vor nicht höhenverstellbare Beifahrersitz. Auch das ausklappbare Navigationssystem wurde überarbeitet – doch die Bedienung neben dem Schaltknüppel kann nicht überzeugen. Wenn schon eine dezente Überarbeitung, dann hätte dem Mazda 3 etwas mehr Liebe zum Detail gut getan.
Immerhin müssen die Kunden beim Preis nichts drauflegen. Der gut ausgestattete Mazda 3 1.6 active kostet unverändert 19.000 Euro. Im Preis enthalten sind unter anderem das komplette Sicherheitspaket, Klimaautomatik und Leichtmetallfelgen. Der 109 PS starke Diesel mit Partikelfilter kostet als "active-Version" mindestens 21.300 Euro. Weitere interessante Dieselversionen mit 90 oder 136 PS bleiben außen vor.
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