Kurz & bündig
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[+] Powerdiesel, exzellentes Automatikgetriebe |
[-] Hoher Preis, mittelmäßige Serienausstattung |
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Die Konkurrenz hat die Meßlatte in der Dreiliter-Klasse hoch gelegt. Die Aggregate haben zwischen 2,7 und 3,0-Litern Hubraum, sechs Zylinder und 200 bis 230 PS. Mit der neuen Dieselgeneration will Mercedes-Benz da nicht hinten anstehen. Den Anfang macht das C-Modell als 320 CDI mit drei Litern Hubraum: Das V6-Triebwerk mit variablen Turboschaufeln leistet 165 kW/224 PS - und in Verbindung mit der Siebengang-Automatik kraftvolle 510 Nm bei 1.600 bis 2.800 U/min. Die Schaltversion ist mit 415 Nm deutlich zahmer. Der C 320 CDI ist ein Diesel der Sportlichkeit: Die Automatikversion schafft 0 auf 100 km/h in 7,1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 241 km/h. Das sagt alles. Der Zwischenspurt 60 auf 120 km/h wird in 6,2 Sekunden abgelegt.
Dieselnageln? Fehlanzeige. Ein Dreh am Zündschlüssel und es ist kaum mehr als ein sanftes Säuseln zu vernehmen. Der beherzte Tritt auf das Gaspedal kommt einem Erdbeben gleich. Der knapp 1,7 Tonnen schwere Kombi wird ohne Turboloch nach vorne geschleudert. Nicht nur der neue Motor sondern vor allem die perfekt abgestimmte Siebengang-Automatik (leider nur gegen 2.192 Euro Aufpreis) geben eine Glanzvorstellung ab. Tachonadel und Drehzahlmesser schnellen im Gleichklang nach vorn und der Fahrer wird in den angenehm konturierten Sitz gepresst. Die Euro4-Norm ist selbstverständlich, ein Partikelfilter ebenfalls. Der Durchschnittsverbrauch soll bei rund acht Litern Diesel auf 100 km liegen. Mit der Vorstellung des neuen C-Klasse-Topdiesels verschwindet der C 270 CDI auf dem deutschen Markt.
Kurvenritt im Dieselkombi
Ein heißer Kurvenritt in einem C-Klasse T-Modell? Solche Gefühle waren bislang allein in einem Gefährt aus dem Hause AMG zu erfahren. Mittlerweile gibt es aber auch die C-Klasse als Motorsportmodell von der Stange – jetzt sogar als Diesel. Der bärenstarke Sechszylinder hat in keinem Geschwindigkeitsbereich Probleme, der durchaus dynamischen C-Klasse mächtig Feuer unter dem Hintern zu machen. Dabei hält sich die Geräuschentwicklung schon mehr als angenehm zurück: Bei diesen Fahrleistungen dürfte ruhig etwas mehr Sound her.
Das C-Klasse-Fahrwerk hat nach der jüngsten Überarbeitung im vergangenen Jahr einen Sprung nach vorn gemacht, kommt jedoch nicht an ein Modell wie den neuen 3er BMW heran. Besonders die zu indirekte Parameterlenkung lässt angesichts des exzellenten Aggregats einige Wünsche offen. Doch das Gesamtpaket C 320 CDI stimmt. Dennoch werden sich die meisten Dieselkunden auch bei der Kombiversion der C-Klasse wie bisher für den Vierzylinder C 220 CDI T (ab 33.176 Euro) entscheiden. Schließlich ist der C 320 CDI T mit Preisen ab 40.078 Euro nicht unbedingt ein Schnäppchen. Und für 7.000 Euro Differenz kann man viele Extras ordern.
Daimlers Allzweckwaffe
Der große C-Klasse-Diesel ist wahlweise als Elegance oder Avangarde zu bekommen. Die wichtigsten Ausstattungsdetails für Sicherheit und Komfort sind bereits enthalten. Sinnvolle Extras sind die ebenso gute wie teure (2.192 Euro) Siebengang-Automatik, Parktronic (777 Euro), Navigationssystem (ab 2.151 Euro), Sitzheizung (348 Euro) und Xenonlicht (968 Euro).
Doch der Motor wird im Konzern bald eine entscheidende Rolle spiele. Für die Modelle der E- sowie der neuen M- und S-Klasse scheint er bestens geeignet. Unter anderem werden auch der mächtige Chrysler 300C und der neue Jeep Grand Cherokee diesen neuen Motor bekommen. Der Dreiliter-CDI wird zur Allzweckwaffe.
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