Kurz & bündig
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[+] Bärenstarker Achtzylinder, exzellente Sitze, sehr gute Verarbeitung, hervorragende Straßenlage, kraftvolle Bremsen |
[-] Schlechte Serienausstattung, teure Extras, unpräzise Lenkung, wenig Platz im Fond, hohe Kosten |
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Der CLK ist in der Mercedes-Palette so was wie eine Allzweckwaffe. Im neuen Modelljahr wurden die Motorvarianten kräftig durcheinander gewirbelt. Unter anderem drei neue Sechszylinder und ein Einsteiger-Diesel mit 150 PS finden sich im Angebot. Nahezu die gesamte Vielfalt der C- und E-Klasse ist mittlerweile unter dem Kürzel CLK untergekommen. Wer jedoch selbst für die gut motorisierten CLK 350, CLK 500 oder CLK 320 CDI nichts übrig hat, kann sich im Handumdrehen für den nur auf den ersten Blick unspektakulär um die Ecke donnernden 55er AMG begeistern.
Denn der Auftritt ist trotz der 18-Zoll-Felgen und Sportschweller kaum auffälliger als der seiner "schwächeren" Kollegen. Doch wer den 5,5 Liter großen Achtzylinder startet, der weiß schon, dass es an Gotteslästerung grenzt, ihn mit beispielsweise dem CLK 220 CDI in einem Atemzug zu nennen. Der CLK 55 AMG will mehr, will kantig sein - und uns den Atem rauben.
Tatendrang
Dazu hat der Stuttgarter sportliches Rüstzeug im Gepäck. Unter der weit aufschwingenden Motorhaube begeistert ein sehens- und hörenswertes Vollbluttriebwerk der Extraklasse. 270 kW/367 PS und 510 Nm maximales Drehmoment reichen, um auf der Autobahn so ziemlich alles in Grund und Boden zu fahren. Die Kraftentfaltung ist einfach herrlich. Hungrig wie der Bulle von Tölz freut sich der derzeit stärkste CLK auf die Gasstöße.
Beide Hände liegen brav und ordnungsgemäß in der Viertel-vor-drei-Position am Steuer. Am Lenkradkranz ertastet man ohne Hinsehen die Bedienknöpfe des AMG-Speedshift. Ein grässlicher Name. Und eine eindrucksvolle Wirkung. Im Gegensatz zum 350er arbeitet das Topmodell noch mit einer Fünfgang-Automatik. Doch der Fahrer kommt gar nicht erst auf die Idee, von der viel gelobten Siebengang-Automatik zu träumen, die bereits in zahlreichen Mercedes-Modellen arbeitet.
Anti-Schlupf
Der Fünfgang-Automat arbeitet denn auch vorbildlich mit dem bärenstarken Achtzylinder zusammen und hat keinerlei Probleme die Kraft an die Hinterachse zu bringen. Die Leistung und das Donnern des V8-Triebwerks locken einen aber immer wieder, in den manuellen Modus zu springen und die Gänge auszudrehen.
Doch auch im souveränen Automatikmodus gibt es für den Viersitzer kein Halten mehr. Beim Vollgasspurt muss die Anti-Schlupf-Regelung Höchstleistungen vollbringen. Unterm Strich stehen 5,2 Sekunden, bis die Tempo-100-Marke an einem vorbeirauscht. Offiziell wird der Mercedes CLK 55 AMG bei 250 km/h eingebremst. Doch nicht wenige der AMG-Kunden lassen sich die Sperre gleich nach Auslieferung abschalten. Dann sollte das Geschoss an der 300er-Marke kratzen.
Vergnügungssteuer
Damit das Powertriebwerk nicht frühzeitig die Waffen streckt, hat man bei AMG tief in die Rennsportkiste gegriffen. So werkeln im Motor Aluminium-Schmiedekolben, während eigens entwickelte Ölspritzdüsen die Kolben auch bei Höchstleistungen sicher kühlen. Der gemeine AMG-Kunde dürfte wohl kaum für den Durchschnittsverbrauch seines edlen Geschosses interessieren. Mercedes verspricht 12,1 Liter Super auf 100 km. Bei ambitionierter Fahrweise dürfte sich der Durst zwischen 14 und 16 Litern einpendeln. Vergnügungssteuern gehören bei Sportwagen diesen Kalibers nun einmal dazu.
Über Sitzkomfort, Federung und Bremsen muss man kein Wort verlieren. Einzig bei der Lenkung schwächelt der AMG-Mercedes etwas. Die Lenkung ist gut, könnte für einen Sportwagen dieser Klasse jedoch eine Ecke besser sein. Schließlich kostet der CLK 55 AMG mindestens 80.000 Euro. Dass man Navigationssystem, anklappbare Spiegel und selbst Xenonlicht noch extra bezahlen muss, ist allerdings schlicht eine Frechheit.
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