Kurz & bündig
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[+] Sportliches Coupe, großer Kofferraum, vier sehr gute Sitze, niedriges Geräuschniveau, einfache Bedienung, ordentlicher Kofferraum, ausgezeichnete Verarbeitung, komfortable Federung, sichere Fahreigenschaften |
[-] Bei hohen Geschwindigkeiten zu weich gefedert |
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Thomas Weber, nicht ganz neutrales Daimler-Vorstand für Konzernforschung und Leiter der Entwicklungsabteilung, kommt ins Schwärmen: Dank der neuen Voll-LED-Scheinwerfer ist das neue E-Klasse Coupé sehr cool in der Optik." Er entdeckt "souveräne Sportlichkeit, Athletik und reines Fahrvergnügen."
Trifft alles zu. Nur, dass beim stärksten Daimler-Coupe, dem E 500 mit 300 kW/408 PS, das Thema Sportlichkeit auch noch durch einen verheißungsvollen Achtzylindersound unterstrichen wird. Schon beim Anlassen blubbert der 4,6 Liter große V8-Motor unter der langen Motorhaube los, als wolle er von der Kette gelassen werden. Wird das große Panoramadach geordert, wird aus dem flotten Ausflug auch noch eine fahrende Sonnenbank inklusive UV-Schutz.
Um die Ruhe der bis zu vier Insassen nicht zu stören, lässt sich die Dämpfung von sportlich auf komfortabel umstellen. Wobei auch schon der Sportmodus mehr Unebenheiten ausbügelt als gedacht. Sind per Fahrdynamik-Knopf die Gasannahme sowie die Getriebe-Schaltpunkte ebenfalls in den Komfortmodus verbannt worden, steht einer gemütlichen Ausfahrt auf den 25,5 Zentimeter breiten 18-Zöllern nichts mehr im Wege. Der Picknick-Korb kann dank des 450 Liter fassenden Kofferraums ruhig etwas größer ausfallen.
Bei ruhigem Gasfußeinsatz ist ein Verbrauch von 8,9 Liter Benzin auf 100 Kilometer möglich. Doch mal Hand aufs Herz: Wer kauft sich ab dem 1. Juni für mindestens 70.805 Euro einen Mercedes und pustet tatsächlich nur 209 Gramm CO2 pro Kilometer in die Umwelt?
Vier Zylinder und Downsizing? Will hier keiner
Wie von Geisterhand sorgt der rechte Zeigefinger für die Auswahl des Sportmodus, tritt der rechte Fuß das Gaspedal Richtung Bodenblech und schnellt die Tachonadel nach oben. In diesem Moment sorgen 600 Newtonmeter an den Hinterrädern für einen mächtigen und sofort vorhandenen Vortrieb. Nach 4,8 Sekunden ist auf den neuen, weiß hinterlegten Zifferblättern die 100 erreicht - um in fast gleichem Tempo bis zum Ende der Skala zu fliegen, bis zur 260 km/h-Beschriftung. Selbstverständlich wird auch dieser Stuttgarter Sportler bei Tempo 250 elektronisch eingebremst.
Beim automatischen Hochschalten der Siebengang-Automatik lässt neben der Beschleunigungskraft, die auf den Körper einwirkt, auch der Klang aus dem Motorraum und den verchromten Auspuffendrohren eine Gänsehaut aufkommen. Vier Zylinder und Downsizing? Will hier keiner.
Bei hohen Geschwindigkeiten ist lediglich die Tatsache gewöhnungsbedürftig, dass die Federung selbst im Sportmodus zu sanft abgestimmt ist. Gleiches gilt für Sportmodus-Fahrten im Stadtverkehr. Denn dank der sehr spontanen Gasannahme werden auch sanfte Beschleunigungen mit einem steten Kopfnicken begleitet.
Der 1.815 Kilogramm schwere Zweitürer kann in diesem Modus vor Kraft kaum ruhig dahingleiten. Aber einen 100 Meter-Sprinter holt man auch nicht von seinem Startblock um mit ihm einen gemütlichen Strandspaziergang zu machen. Die Bremsleistung erinnert hingegen sehr wohl an die eines Sprinters, da sich die Reifen so sehr an den Straßenbelag pressen und für einen kontrollierten Tempoabbau sorgen, als wenn sie über Spikes verfügen würden.
Großgewachsene Menschen akzeptiert das Coupé nur auf dem Beifahrersitz
Das 4,75 Meter lange, 1,79 Meter breite und 1,40 Meter hohe Mercedes E 500 Coupé zeigt sich aber nicht nur in punkto Motorleistung auf dem neuesten Stand der Entwicklung. Allein 15 Designer haben sich mit der Entwicklung der neuen Voll-LED-Scheinwerfer befasst. Das Resultat kann sich nicht nur bei Nacht sehen lassen.
Die Zeiten, in denen ein Lampenwechsel in Eigenregier binnen wenigen Minuten durchgeführt werden konnten, sind zwar vorbei. Wozu auch? "Ein LED-Scheinwerfer muss unter normalen Umständen nie gewechselt werden", verrät ein Mercedes-Techniker. Neben den neuen Lichtspendern in der Front und im Heck wurde auch die Partie zwischen den Frontscheinwerfern erneuert. Sprich, der Frontstoßfänger hat nun größere Lufteinlässe und ist mit Chrom-Applikationen verfeinert.
Das moderne Design der Außenhaut wird im Inneren fortgeführt. Abgesehen von dem provozierenden Anachronismus in Form einer analogen Uhr befindet sich die neueste Technik aus dem Hause Mercedes-Benz an Bord. Technik, die zuweilen auch ordentlich nerven kann. So wie ein Kollisionswarner, der jede Verkehrsinsel als Bedrohung für Leib und Seele mit einem Piepen quittiert.
Aber es gibt auch Technik, die zum Beispiel das Einsteigen in den - von Personen ab 1,80 Meter Größe zu meidenden - Fondbereich erleichtert, indem sie den Vordersitz von selbst und lautlos nach vorn gleiten lässt. Oder das kleine, dünne Ärmchen, das nach dem Einsteigen in den großzügig bemessenen Frontbereich den Anschnallgurt über der Schulter anreicht. Etwas weiter herausfahren lassen sollte sich das Lenkrad. Schnell kommt der Gedanke, dass das Coupé nur auf dem Beifahrersitz großgewachsene Menschen akzeptiert.
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"In das 500er Coupé der E-Klasse hat Mercedes Dynamik und Grips gepackt. Der sportliche Zweitürer macht was her und hat Kraft in allen Lebenslagen."
Marcel Sommer |
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