Kurz & bündig
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[+] Gute Fahrleistungen, geringer Verbrauch, sehr gutes Fahrwerk, geringes Geräuschniveau, gutes Platzangebot, solide Verarbeitung |
[-] Hoher Preis, schwache Serienausstattung, teure Extras, eingeschränkte Übersichtlichkeit |
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Die Mercedes M-Klasse war schon in der vorigen Generation einer der besten Edel-SUV. Keine leichte Aufgabe also für die Daimler-Entwickler beim Nachfolger das Gute noch besser zu machen. Doch insbesondere gelang es bei der neuen Generation, die Optionen von echtem Geländewagen und komfortablen Raumgleiter noch einmal auszubauen. Zwar fährt kein Mensch mit einer Mercedes M-Klasse wirklich ins Gelände. Doch einmal mehr gilt: Gut zu wissen, dass man könnte, wenn man nur wollte. Ein beruhigender Gedanke eben, dass man für alle Unwägbarkeiten wie steile Abfahrten, Flussdurchquerungen und Verschränkungen gewappnet wäre.
Wichtiger sind allerdings die Fortschritte des Mercedes ML 350 Bluetec, wie das aktuelle Diesel-Topmodell heißt, auf der Straße. Dort bietet der Gelegenheits-Geländegänger gerade mit dem 258 PS starken Selbstzünder eine eindrucksvolle Vorstellung.
Vor allem im Komfortbereich sind die Fortschritte im Vergleich zum bisherigen Modell beachtlich. Voraussetzung allerdings: Man hat sich für die optionale Luftfederung (2.023 Euro) entschieden. Die zahlt sich nicht nur im harten Gelände sondern auch im normalen Fahrbetrieb auf der Straße aus. Das Offroad-Paket mit Sperren und Untersetzung kostet weitere 2.261 Euro. Wer will, kann die 4,80 Meter lange M-Klasse der Generation III sogar zum Fahrdynamiker machen. Die Wankstabilisierung "Active Curve" (3.700 Euro) nimmt schnellen Kurven und Richtungswechseln durch aktive Stabilisatoren den Schrecken. Gerade im Sportmodus werden nahezu sämtliche Tendenzen zum Wanken hinweggewischt.
CDI war einmal
Nachdem zuletzt sogar die S-Klasse als Basismotor einen Vierzylinder-Diesel bekam, ist dieses Triebwerk nun auch im ML verfügbar. Sportliche Höchstleistungen darf man angesichts von 2,2 Tonnen Gewicht dann jedoch nicht erwarten. Doch der 2,2 Liter große Commonrail-Diesel leistet 150 kW/204 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm.
In Verbindung mit der überwiegend weich schaltenden Siebengang-Automatik erzieht der Vierzylinder den Fahrer zu zurückhaltender und vorausschauender Fahrweise und belohnt ihn mit einem geringen Verbrauch von 6,0 bis 6,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Die offizielle Spurt-Zeit in neun Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h verschleiern jedoch etwas, dass in höheren Drehzahlbereichen und bei größeren Leistungsanforderungen nicht allzu viel geht.
Wer souveräner unterwegs sein möchte, dem sei der ML 350 Bluetec empfohlen, der sich mit seinem drei Liter großen Sechszylinder mit 190 kW/258 PS und 620 Nm maximalem Drehmoment deutlich leichter mit der Masse des Allradlers tut. Sein Verbrauch ist mit 6,8 bis 7,4 Litern Diesel ebenfalls noch gering genug. Der CDI-Schriftzug am Heck, beinahe so etabliert wie das TDI-Signet des VW-Konzerns, wurde übrigens kurzerhand gegen den wenig anschmiegsamen Begriff "Bluetec" ausgetauscht.
Ebener Riesen-Laderaum
Beide Diesel können sich ebenso wie der aktuell einzige Sechszylinder-Benziner ML 350 mit einem großzügigen Platzangebot in Szene setzen. Der ebene Laderaum des Mercedes-Crossover schluckt mindestens 690 Liter. Wer die Rückbank umlegt, nutzt bis zu 2.010 Liter. Der Sitzkomfort in beiden Reihen kann auch auf längeren Strecken überzeugen. Etwas mehr Beinauflage vorn und hinten hätten dem ML jedoch ebenso gut getan, wie größere und bequemere Kopfstützen im Fond. Die nahezu voll versenkbaren Module wirken mehr wie die Notausstattung eines Coupé. Praktischer: Die Lehne der Rückbank lässt sich nun in der Neigung verstellen. Deutlich besser als beim Vorgänger ist die Anmutung des Innenraums mit wertigen Verkleidungen und Blenden.
Bei der Sicherheitsausstattung bietet der neue ML das umfangreiche Paket, mit dem bereits CLS-, E- und S-Klasse glänzen. Angefangen vom variablen Xenonlicht über Nachtsichtautomatik und Abstandstempomat bis zu Spurhalte-und Totwinkelassistent ist alles verfügbar.
Marktstart ist im November. Der Basispreis des schwach ausgestatteten Mercedes ML 250 Bluetec liegt bei 54.978 Euro. Der bessere Mercedes ML 350 Bluetec kostet mindestens 58.726 Euro – pro Zylinder nahezu 2.000 Euro Aufpreis, die sich für meisten Kunden lohnen sollten. Achtzylindertriebwerke wurden in Europa erst einmal vom Markt verbannt – zumindest bis im nächsten Jahr eine leistungsstarke AMG-Version folgt.
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