Kurz & bündig
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[+] Gutes Platzangebot, kräftiger Diesel, niedriger Verbrauch, sicheres Fahrverhalten, fünf Sterne im Crashtest |
[-] Unbequeme Sitzposition für große Fahrer, unübersichtliche Armaturen |
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Ab Mai 2005 gibt es Renaults Baby-Van Modus also mit einem neuen Diesel-Motor. Der 1,5-Liter-Common-Rail-Diesel (er kommt gleichzeitig auch im Mégane zum Einsatz) leistet 78 kW/106 PS und ist an ein Sechsgang-Getriebe gekoppelt, das Renault und Nissan gemeinsam entwickelt haben. Das Aggregat ersetzt den 74 kW (100 PS) starken und ebenfalls 1,5 Liter großen Selbstzünder. Dank Mehrfacheinspritzung mit Piezotechnik, der Erhöhung des Einspritzdruckes auf 1600 bar und Ausgleichswellen erreichten die Renault-Ingenieure neben einer Leistungssteigerung (plus sechs PS) und einer Drehmomenterhöhung von 20 Prozent auf 240 Newtonmeter (bei 2000 Umdrehungen) auch eine verbesserte Laufruhe, wie eine erste Probefahrt zeigte: Im Stand und auch in Fahrt merkt man akustisch nichts von einem Diesel.
Überzeugend ist auch das Ansprechverhalten des neuen Selbstzünders. Die 106 Pferde reagieren beim Druck aufs Gaspedal sofort. Sie beschleunigen den 1200 Kilogramm schweren Modus munter vom Fleck weg. Den Beschleunigungswert von 11,2 Sekunden, den Renault für den Sprint von null auf 100 km/h angibt, mag man gerne glauben. Maximal fährt der 3,79 Meter lange Mini-Van 186 km/h schnell. Das Sechsgang-Getriebe lässt sich gut schalten. Es ist so übersetzt, dass auch der Durchzug im fünften Gang in Ordnung geht. Der sechste - und das ist spürbar - ist eher ein Spargang. A propos sparen: Mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,7 Liter je 100 Kilometer sieht der Modus die Tankstelle nur selten.
Piezo-sauber
Einfluss auf das Fahrverhalten und die Fahrdynamik hat das neue Aggregat nicht. Der 106-PS-Diesel-Modus überzeugt wie gehabt mit Wendigkeit, gutem Handling und neigt bei zu schnell angegangenen Kurven zum Untersteuern - bleibt dabei aber beherrschbar. Treibt man es zu toll, greift das ab Werk montierte, elektronische Stabilitätsprogramm ESP merklich, aber nicht ungestüm ein. Auch die Federung gibt keinen Anlass zu Kritik. Einzig die Servolenkung könnte dem Fahrer eine etwas bessere Rückmeldung vermitteln.
Erfreulicher Nebeneffekt der Triebwerksüberarbeitung: Das Aggregat unterschreitet die Abgasgrenzwerte der Euro 4-Norm deutlich. Erreicht wurde dies durch die piezoelektrische Betätigung der Sechsloch-Einspritzdüsen. Sobald eine elektrische Spannung anliegt, verändert sich die Struktur der verwendeten Keramik. Das Ansprechverhalten wird so verbessert. Und während in der Voreinspritzung so die Geräuschentwicklung reduziert wird, werden in der Haupt- und der Nacheinspritzung die Rußpartikel verbrannt.
Der Einstiegspreis des Renault Modus 1.5 dCi mit 106 PS beträgt 17.400 Euro (Ausstattung Dynamique). Die Preisskala endet bei 21.430 Euro für den Initiale. Im Jahr 2006 soll ein Partikelfilter angeboten werden - ob gegen Aufpreis oder in Serie steht noch nicht fest.
Wie entsteht ein Fahrbericht? Das erfahren Sie hier
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