Kurz & bündig
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[+] Sparsamer und kräftiger Motor, sehr gutes Raumangebot, hohe Variabilität, ordentliche Sicherheitsausstattung, sicheres Fahrverhalten |
[-] Weiches Fahrwerk, gefühllose Lenkung, kaum Assistenzsysteme, eingeschränkte Übersicht |
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Zuletzt hatte Renault vor allem mit spektakulären Elektrostudien wie dem rassigen Dezir, dem frechen Zoe oder dem schrillen Twizy auf sich aufmerksam gemacht. Wichtiger aber ist immer noch das Brot-und-Butter-Geschäft mit den Verbrennungsmotoren. Und auch da kann man sparen: Der neue 1,6 Liter große Turbodiesel verbraucht trotz 130 PS Leistung nur 4,5 Liter auf 100 Kilometer.
Eingebaut wird das Aggregat zunächst in den aktuellen Scenic- und Grand-Scenic-Modellen. Der Familienvan ist eines der Kernmodelle aus dem Renault-Programm. Die aktuelle Baureihe wurde zuletzt 2009 neu aufgelegt. Er hat im Vergleich zur Konkurrenz zwar keine Schiebe- oder Schwenktüren, aber ist dennoch ein modernes Familienauto mit viel Platz und Komfort auf bis zu drei Sitzreihen.
Während der Fahrt zeigt sich der Scenic-Diesel von seiner angenehmen Seite. Die Sitze sind bequem und ausreichend Platz zum Rumlümmeln ist auch vorhanden. Der neue Motor verrichtet leise und effizient seine Arbeit, während die Sommerlandschaft am Fenster vorbei zieht.
Für den Fahrer ist alles bestens eingerichtet. Zwei Multifunktionshebel am Lenkrad warten mit allem auf, was zum Bedienen des Fahrzeugs notwendig ist. Der Tempomat wird mit einem kleinen Knopf am Lenkrad eingestellt. Die Klimaanlage ist wie üblich auf der Mittelkonsole untergebracht. Ein weiteres Bedienfeld für das Navigations- und Entertainmentsystem ist auf der Armlehne zwischen den Vordersitzen. Die digitale Anzeige für Geschwindigkeit und Drehzahl wirkt dem Zeitgeschmack entsprechend wie eine App, bei der der Fahrer zwischen verschiedenen Bildschirmhintergründen wählen kann.
Neues unter der Haube
Die Neuerungen befinden sich aber vor allem unter der Haube. In dem neuen Motor haben die Renault Ingenieure alle gängigen Energiesparkniffe verbaut. Der größte Beitrag zur Effizienzsteigerung ist dem kleineren Hubraum zu verdanken. Der 1,6-Liter-Turbodiesel ersetzt das bisherige 1,9-Liter-Aggregat, das ebenfalls 130 PS leistete. Das Hub-Bohrungsverhältnis ist nun quadratisch. Der Platzgewinn wird für die Beatmung genutzt. Jetzt passen vier statt zwei Ventile pro Zylinder in den Kopf. Zudem wurde die Verdichtung geringfügig reduziert. Eine variable Ölpumpe und eine Niederdruck-Abgasrückführung tragen ebenso zum Minderverbrauch bei wie das neu abgestufte 6-Ganggetriebe.
Zusammen mit Start-Stopp-System und Rekuperation ergibt sich eine Verbrauchsreduzierung von einem Liter Diesel auf 100 km. Das maximale Drehmoment von 320 Nm liegt jetzt bei 1750 Umdrehungen an. Die Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h.
Die neue Effizienz muss der Kunde mit einem Mehrpreis von 1.200 Euro bezahlen. Nach rund 20.000 Kilometern hat er beim gegenwärtigen Dieselpreis den höheren Anschaffungspreis an der Zapfsäule wieder zurück. Den Energy-130-dCi-Motor kann man allerdings nur mit der höherwertigen "Dynamique"-Ausstattung für 25.500 Euro bestellen. Dafür sind dann Klimaanlage, Nebelscheinwerfer, elektrische Parkbremse, Einparkhilfe, Tempomat und Lederlenkrad im Paket inbegriffen. Doch der 130-PS-Motor soll zeitnah auch in anderen Modellen ausgerollt werden.
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