In diesem Jahr glänzt die Motorshow im Messeareal Bologna Fiere mit nur zwei nennenswerten Neuheiten: Hyundai zeigt erstmals den neuen i10. Der 3,58 Meter lange Nachfolger des erfolgreichen Atos kommt im März auch nach Deutschland. Der in Chennai/Indien gebaute Panda-Konkurrent sieht gut aus und überzeugt trotz knapper Dimensionen mit einem erstaunlichen Platzangebot. Es gibt Platz für vier Erwachsene und 225 bis 910 Liter Laderaum. Bei einem Preis von unter 10.000 Euro darf man kaum mehr verlangen.
Opel zeigt den überarbeiteten Familienvan Zafira. Der gehört zu den erfolgreichsten Vans im Mittelklassesegment - und das soll durch eine sehr zurückhaltende Modellpflege unterstrichen werden. Wichtiger als das allenfalls leicht geschärfte Design ist die modifizierte Motorenpalette. Hier folgt man dem Opel Astra: Der 100 PS starke Einsteigerdiesel 1.9 CDTi wird künftig vom 125 PS starken 1.7 CDTi ersetzt. Neu auch der 1,6 Liter große Turbobenziner, der dem Zafira mächtig Druck macht.
Porsche präsentiert hier im Revier von Lamborghini, Maserati und Ferrari erstmals den Boxster RS60 Spyder, eine auf 1.960 Fahrzeuge limitierte Sonderserie. Optisch nur marginal vom Serienmodell zu unterscheiden, wurde der schnittige Kurvenräuber vom Porsche 718 RS60 Spyder abgeleitet, der in den 60er Jahren zahlreiche Autorennen dominierte.
Weniger schnell, dafür umso praktischer, ist das französisch-italienische Tripel aus Citroen Nemo, Peugeot Bipper und Fiat Fiorino. Ein gefälliges Äußeres, große Schiebetüren und jede Menge Platz für Kind oder Kegel machen die Fahrzeuge zu einer echten Gefahr für den neuen Renault Kangoo.
Seltene Einblicke
Die Chinesen sind in Bologna deutlich präsenter als auf den vergangenen europäischen Automessen. Sie zeigen nicht nur den BMW-X5-Nachbau Geo sondern auch die Mazda-BT-50-Replika Grand Tiger.
Der Name sagt es schon: Elegant kommt das Mittelklasse-Stufenheckmodell Elegante des indischen Massenherstellers Tata daher. In Italien hat Tata seit Jahren einen Fuß im Markt und der Elegante zeigt sich als verwegen gestylte Mischung aus Mercedes CLS und Lancia Thesis - bei einer Länge von 4,48 Metern allerdings deutlich kürzer. Ein zwei Liter großer Turbodiesel mit sechs Zylinder leistet 147 kW/200 PS und schafft bereits Euro-5. Sicherheitshalber sind zehn Airbags an Bord.
Extravagante Studien sind nicht die Stärke der Bologna Motorshow. Doch zumindest gibt es ein paar seltene Einblicke und Unikate. Zu den großen Hinguckern zählen unter anderem ein auf sechs Meter verlängerter Chrysler 300C mit Vinyldach und der schwarz-orangefarbene Kurvenreißer KTM X-Box. Gerade das richtige für die kurvigen norditalienischen Straßen.
Das alles täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die meisten Sehenswürdigkeiten der Messe weiblicher und nicht automobiler Natur sind. Was die Models angeht ist die Bologna Motorshow bekanntermaßen Weltklasse.
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