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Unser Autor: Sebastian Viehmann

Reportage  Reportage: LKW-Pannenhelfer

Der Brummi-Flüsterer



Wenn Lastwagen auf der Standspur liegen bleiben, schlägt die Stunde der gelben Engel. Wir haben einen LKW-Pannenhelfer des ADAC Truck Service begleitet. Seine wichtigsten Waffen: Schraubenschlüssel und Mobiltelefon.

 
 LKW-Pannenhelfer
   
 LKW-Pannenhelfer - Foto: Viehmann  LKW-Pannenhelfer - Foto: Viehmann  LKW-Pannenhelfer - Foto: Viehmann  LKW-Pannenhelfer - Foto: Viehmann  LKW-Pannenhelfer - Foto: Viehmann  LKW-Pannenhelfer - Foto: Viehmann

"Kühler gerissen. Das war’s, der fährt keinen Meter mehr", sagt Eckhard Schummer und kriecht unter einem großen Paketlaster hervor, der über einer hässliche Pfütze steht. Der Fahrer wird blass und kaut nervös auf den Nägeln, als er das vernichtende Urteil hört. "Hast du irgendwo aufgesetzt?", fragt Schummer. Der Paketfahrer nickt kleinlaut und überlegt sich, wie er das alles seinem Chef erklären soll.

"Der Fahrer war wenigstens ehrlich. Wenn das immer so wäre, würde mir das manchmal viel Zeit ersparen", sagt Schummer, als er den Papierkram fertig macht und per Handy einen Abschlepper für den gestrandeten Brummi organisiert. Der Pannenhelfer ist manchmal erstaunt, wie wenig viele Kraftfahrer von ihrem Arbeitsgerät verstehen. Damit hat er Erfahrung: Eckhard Schummer ist einer von 12 Pannenhelfern beim LKW-Service Sedlmeier aus München, der rund um die Uhr für den ADAC Truck Service unterwegs ist.

Schummers gelber 7,5-Tonner ist voll gestopft mit Werkzeug und Ersatzteilen: Öl- und Kraftstofffilter, Dichtungen, Schrauben, Keilriemen. Zur Not kann der Kfz-Mechaniker an einer kleinen Werkbank defekte Teile vor Ort reparieren. Seinen früheren Job als LKW-Fahrer vermisst er dabei keine Sekunde – auch weil seine Frau das zweite Kind erwartet und er nicht mehr so lange von daheim getrennt sein möchte. Selbst mit einem ruhigen Mechaniker-Job könne man ihn nicht locken: "Jeden Tag nur in der Werkstatt? Das würde ich nicht aushalten", sagt Schummer.

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Reparieren ist nur die halbe Miete
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Und Sitzfleisch braucht er heute in der Tat nicht. Kaum hat er ins Frühstücksbrötchen gebissen, trudelt der nächste Auftrag ein. Auf einem Firmengelände steht eine alte Zugmaschine. Der Mercedes 1628 macht keinen Mucks mehr und der Fehler ist schnell gefunden: Die Batterie ist tot. Schummer hatte es schon am Telefon geahnt und gleich neue Kraftspender mitgebracht. Nach zehn Minuten ist der betagte Benz mit neuen Batterien bestückt und wieder startbereit.

Nicht immer liegt der Fall so einfach – oft muss Schummer lange suchen, bis er die Ursache des Problems gefunden hat. Das ist jedoch nur die halbe Miete. Wenn der Schaden nicht vor Ort zu beheben ist, geht mit Hilfe der Einsatzzentrale das Organisieren los: Einen Abschlepper für die Zugmaschine, einen neuen Laster für die Ladung, ein Hotelzimmer für den Fahrer.

Was das bedeutet, zeigt der nächste Einsatz. Diesmal ist ein Reisebus liegen geblieben, immerhin ohne Passagiere. "Ein DAF soll das sein. Das ist bestimmt wieder so ein altes Ding", vermutet Eckhard Schummer. Und wieder soll er Recht behalten. In sengender Sonne steht der weiße Reisebus in einem Industriegebiet. Der DAF ist Baujahr 1991 und hat in den vergangenen 17 Jahren offenbar keine schöne Zeit erlebt. Die verbeulte Karosserie trägt mehr Lackschichten als Cher, die Türen hängen schief in den Angeln und zwei Scheinwerfer sind blind. Im verlebten und verranzten Passagierabteil mit den maximal durchgesessenen Polstern müffelt es, als sei zwischen Reihe 5 und 12 irgendein Tier verendet.

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Mit dem Horror-Bus nach Griechenland
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Georgios aus Thessaloniki hat 10.000 Euro für den Bus bezahlt. Der griechische Fahrschulbesitzer will ihn nach Venedig fahren und von dort nach Griechenland verschiffen. Doch jetzt kommt er nicht einmal mehr hinters Lenkrad: Das Druckluftsystem spielt verrückt, die Türen gehen nicht auf. "Ich bin seit drei Tagen auf den Beinen und total fertig", stöhnt Georgios hinter seiner dunklen Sonnenbrille und wischt sich den Schweiß von der Stirn.

Das erste Problem ist schnell gelöst – mit einem Seitenschneider und ein paar Handgriffen kann Eckhard Schummer die Tür öffnen. Doch auch der Motor macht Mucken, und Georgios will den Bus lieber auf einem Tieflader nach Italien schaffen. "Hast du schon einen Tieflader organisiert?" fragt Schummer den griechischen Fahrlehrer. Hat er nicht. Also greift Schummer zum Telefon, und die Einsatzzentrale rotiert.

Weil ein Tieflader erst am nächsten Tag zur Verfügung steht, soll der Bus auf dem Sedlmeier-Gelände geparkt werden. Mit 60 Sachen kriecht er über die A9, während Eckhard Schummer im ADAC-Truck als "Bodyguard" mit Blinklicht hinterher fährt. Nach ein paar Kilometern wird der Bus immer langsamer, bleibt schließlich auf der Standspur stehen. Georgios traut sich nicht weiterzufahren, weil die Kühlwassertemperaturanzeige wie wild hin und her pendelt und der Motor kein Gas annimmt.

Während nur zwei Meter von ihm entfernt die 40-Tonner an ihm vorbeirasen, füllt Schummer Kühlwasser nach und schraubt fieberhaft an dem verdreckten Bus-Motor herum. "Jetzt läuft er wieder", ruft er Georgios durch den Autobahnlärm zu. Nach einer halben Stunde steht der Bus endlich auf dem Schotterplatz. Georgios und sein Kollege werden in einem Hotel in der Nähe todmüde ins Bett fallen und auf den Tieflader warten.

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Gespart wird nicht nur, wo es geht
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Mehr als 1000 Einsätze absolvieren die vier Pannenhilfe-Trucks von Rudolf Sedlmeier pro Jahr. "Viele Pannen sind auf Servicemängel zurückzuführen. In der Transportbranche wird extrem knapp kalkuliert und oft an der Wartung gespart", sagt Sedlmeier.

Manchmal rücken die Helfer nur aus, weil ein Fahrer mit einem zu spitzen Bleistift gerechnet hat und sein 40-Tonner wegen Spritmangel liegen bleibt. Dass Mängel-LKW vor allem aus dem Osten kommen, beobachtet Sedlmeier schon längst nicht mehr: "Osteuropäische Speditionen kaufen in großem Stil moderne LKW ein. Die Fahrzeuge unterscheiden sich oft nur noch durch das Kennzeichen von europäischen Lastern", sagt Sedlmeier.

Währenddessen wartet schon der nächste Einsatz auf Eckhard Schummer. Es geht zu einem Brummi auf die A9. "Springt nicht an" liest Schummer vom Zettel ab. Er wird wieder reparieren, diskutieren, organisieren und am Ende eine Lösung finden – wie immer.

Fast immer: "Einmal wurde ich zu einem uralten Faun gerufen, der ein Nashorn für einen Zirkus aus Köln transportiert hat", erinnert sich Schummer. Der LKW-Oldie war vor Ort nicht zu reparieren und der Fahrer habe ihn angebettelt, irgendwie sein Nashorn nach Köln zu bringen. "„Ich habe die halbe Nacht telefoniert, aber es war einfach kein Transport aufzutreiben", erzählt Schummer. So mussten die Stars in der Manege ohne Nashorn auskommen.

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