Wenn sich die Tore zur IAA öffnen, dann dürfen sie natürlich nicht fehlen: die Tuner, oder besser gesagt Veredler. Aus bereits starken Motoren kitzeln sie noch mehr PS und ein noch höheres Tempo heraus. Gleichzeitig verpassen sie den stellenweise noch recht bieder daherkommenden Fahrzeugen den gewissen Look mit Chrom, Carbon und hier und dort einem kleinen Seitenschweller, Spoiler oder Diffusor.
Den Vogel hat auf der diesjährigen IAA der Bottroper Veredelungs-Experte Bodo Buschmann abgeschossen. Nahezu jedes Automobil, das auf dem gewohnt großen Messestand zu sehen ist, ist eine Weltpremiere. An der einen Ecke dreht sich ein gerade erst fertig gewordener Mercedes-Maybach mit 900 PS und einem typischen Maybach-Gesicht. An der anderen Ecke ruht ein auf 600 PS und 800 Newtonmeter sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h heiß gemachter Mercedes C 63 S.
Zwischen den beiden Heißspornen steht auf 21 Zoll großen Hightech-Schmiederädern ein Mercedes-AMG GT S. 600 PS, 750 Newtonmeter und 325 km/h Spitze sorgen schon beim ersten Anblick für weiche Knie. Damit man möglichst hoch über dem Verkehr thront, dafür hat sich das Team um Bodo Buschmann den Mercedes G 500 4x4² zur Brust genommen. 500 PS und 710 Newtonmeter Drehmoment stehen dem Extrem-Offroader sehr gut zu Gesicht. Das sind immerhin 78 PS mehr, als das ohnehin schon recht ordentlich motorisierte Basismodel.
Gerade erst in seiner Basisversion auf dem Markt und schon von Brabus veredelt ist der Mercedes GLE 63. Der nun unter dem Namen Brabus 850 6.0 Biturbo 4x4 Coupé an den Start gehende Offroader ist somit das leistungsstärkste und schnellste SUV Coupé der Welt. 850 PS und 1.450 Newtonmeter sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h lassen da wenig Platz für Gegenargumente.
Richtig flott unterwegs, aber völlig lautlos ist der ebenfalls in Bottrop veredelte und folierte Tesla Model S in einem matten Blau. Der Tuner verpasste dem Amerikaner einen Splitter aus dem 3D-Drucker mit Sideblades an der Frontschürze, die auch den Luftfluss und damit den Abtrieb an der Vorderachse verbessern sollen. Passend dazu ersetzt ein Carbon-Diffusor in der Heckschürze das Serienteil. Am Kofferraumdeckel wurde eine Abrisskante aus Kohlefaser angebracht. Insgesamt kosten die Brabus-Modifikationen am Model S rund 60.690 Euro. Der Gesamtpreis liegt damit bei 205.768 Euro.
In 4,5 Sekunden absolviert der leistungsgesteigerte Macan Turbo den Sprint auf Tempo 100 und erreicht bis zu 274 km/h
Deutlich lauter geht es beim Brabus 850 6.0 Biturbo Widestar zur Sache. Der auf einem Mercedes G 63 basierende Geländewagen hat nun 850 PS und ein maximales Drehmoment von 1.450 Newtonmeter. Trotz seiner 2.550 Kilogramm Gewicht prescht er in 4,0 Sekunden auf Tempo 100. Bei 260 km/h ist Schluss.
Auf Basis des Range Rover Autobiography hat Veredler Mansory einen Luxus-Geländewagen auf die Räder gestellt, der kaum noch Wünsche übrig lässt. Mit bis zu 510 PS und einem um 0,7 auf 4,6 Sekunden verbesserten Tempo 100-Sprint geht es ordentlich voran. Das Mansory-Sportmodul zur Steuerung der Luftfederung setzt die XXL-Räder zusätzlich in Szene. Auf Wunsch senkt es den Fahrzeugschwerpunkt des Fünftürers um 45 Millimeter ab. Bestandteil des markanten Vorderbaus ist eine sportlichere Frontschürze mit größeren Kühllufteinlässen und integrierten Tagfahrleuchten. Eine extraleichte Carbon-Motorhaube sorgt durch Entlüftungskanäle für eine zusätzliche Ableitung der Stauhitze im Motorraum. Der in Sichtcarbon gehaltene Kühlergrill sowie die Carbon-Frontspoilerlippe komplettieren die eindrucksvolle Frontpartie.
Neben dem Range Rover Autobiography hat sich Mansory noch den Porsche Macan vorgenommen. Ganz gleich aus welcher Perspektive man das neu gestaltete SUV betrachtet: Alle Komponenten des neuen Aerodynamikprogramms verleihen ihr einen deutlich aggressiveren Gesamteindruck. Zur Unterstützung des gewaltigen optischen Auftritts spendiert Mansory den Serienmotoren des Porsche Macan Diesel S und Macan Turbo eine ordentliche Leistungsspritze: Mit rund 464 PS und einem Drehmoment von 650 Newtonmetern übertrifft das beflügelte Turbo-Aggregat die Ausgangswerte um 64 PS und 100 Newtonmeter. In 4,5 Sekunden absolviert der leistungsgesteigerte Macan Turbo den Sprint auf Tempo 100 und erreicht bis zu 274 km/h.
Veredler Startech hat sich gleich eine ganze Reihe von ohnehin schon edel anmutenden und stark motorisierten Fahrzeugen vorgeknöpft. So sind auf der IAA neben einem Bentley Continental GTC noch ein Flying Spur und ein Mulsanne zu sehen.
Neben den Bentley, die allesamt durch exklusive Individualprogramme von außen und innen den Kundenwünschen entsprechend veredelt wurden, stehen noch weitere Briten parat. So ist mit dem Startech Sixty9 ein limitiertes Sondermodell zum Abschied des legendären Off Road Urgesteins Land Rover Defender zu sehen. Des Weiteren sorgt der Startech Pickup auf Basis des Range Rover für große Augen. Der von Startech veredelte Jaguar F-Type rundet das große Portfolio an Neuheiten rasant ab.
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