Kurz & bündig
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[+] Viel Platz im Innenraum, ordentlicher Kofferraum, sparsamer im Verbrauch, vibrationsarmer Boxermotor, übersichtliche Karosserie, gute Traktion |
[-] Wenig temperamentvolle Beschleunigung, einfache Materialanmutung, nicht sehr griffige Bremsen |
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Subaru hat seinen Boxer ins Trainingslager geschickt. Die erste Rundum-Erneuerung seit der Einführung der zweiten Generation des Benziners vor 21 Jahren hat ihn zwar nicht unbedingt stärker gemacht - aber sauberer und ökonomischer im Verbrauch. Zusammen mit dem überarbeiteten Motor hat Subaru seinem SUV Forester auch noch ein kleines Facelift gegönnt.
Der Forester mit dem Vorgänger-Motor schluckte im Schnitt 8,4 Liter Super und schickte je Kilometer 184 Gramm CO2 in die Umwelt. Der neue Boxer beschränkt sich auf 7,5 Liter und eine CO2-Emission von 173 g/km. Um das hin zu bekommen, war vor allem Feinarbeit der Ingenieure nötig. Der Zylinderblock zum Beispiel wurde neu konstruiert, Bohrung und Hub verändert, der Kurbeltrieb modifiziert. Die Form des Brennraums wurde ebenso verändert wie der Kolbenboden und das Ansaug- und Abgassystem mit dem Ziel, so viel Luft wie möglich anzusaugen. Und schließlich optimierten die Subaru-Ingenieure die Reibung im Motor und das Kühlsystem.
An der nominellen Leistungsabgabe des Otto-Boxers hat sich dabei kaum etwas geändert. Nach wie vor kommt er auf 110 kW/150 PS, das maximale Drehmoment stieg leicht von 195 Nm auf 198 Nm, die nun bei 4200 U/min. anliegen. Entsprechend bescheiden auch die Veränderungen bei den Fahrwerten. So kletterte die Höchstgeschwindigkeit gerade mal von 184 km/h auf 185 km/h. Zumindest offiziell kommt der Forester mit dem neuen Benziner etwas schneller in Fahrt: Laut Subaru braucht er mit Handschaltgetriebe nun 10,7 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h (12,4 Sekunden mit 4-Stufen-Automatik). Der manuell geschaltete Vorgänger war gerade mal 0,3 Sekunden langsamer.
Betragte Automatik
Entsprechend wenig Unterschied ist subjektiv beim Fahren in der freien Wildbahn festzustellen. Subaru führt nennt neben dem günstigeren Verbrauch eine gleichmäßigere Beschleunigung vor allem aus den niedrigen Drehzahlen heraus als Pluspunkt für den neuen Motor. Das ist hinterm Lenkrad durchaus nachvollziehbar - der Forester beschleunigt sehr konstant.
Allerdings auch eher behäbig. Von den 150 PS, die sich an den knapp 1,5 Tonnen Leergewicht abarbeiten, merkt man nicht unbedingt viel - erst recht nicht, wenn der Motor mit der betagten 4-Stufen-Automatik kombiniert ist. Immerhin: Demnächst soll die Automatik durch ein neues Getriebe ersetzt werden. Bergauf wünscht man sich derzeit aber doch deutlich mehr Temperament. Beim Überholen ebenso. Und auch mit der manuellen 5-Gang-Schaltung muss man schon ganz schön rühren und kräftig das Gaspedal durchtreten, um den Forester auf Touren zu bringen. Was bleibt ist die doch ganz ansehnliche Spritersparnis.
Auch die sonstigen Veränderungen am Forester des Modelljahres 2011 sind eher dezent. So wurde die Achskonstruktion überarbeitet mit dem Ziel von mehr Fahrstabilität und Komfort. Die Kühlermaske bekam ebenso ein neues Design wie die Seitenspiegel. Die Klimaanlage ist nun getrennt nach Fahrer- und Beifahrerseite einstellbar und das Audio-System komplett erneuert. Eher dezent also das Facelift.
Wie viel der Forester mit dem neuen Benzin-Boxer kosten wird, darüber gibt es von Subaru noch keine verbindliche Aussage - das Vorgängermodell jedenfalls kostete von 24.600 Euro an aufwärts.
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