Kurz & bündig
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[+] Starke Motoren, gutes Platzangebot, hervorragendes und sicheres Fahrwerk, permanenter Allradantrieb, erstklassige Bremsen, solide Verarbeitung, günstiger Preis |
[-] Hoher Verbrauch, hoher Wertverlust |
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Dabei sollte das mit dem Image beim Impreza eigentlich ein Leichtes sein: Schließlich ist die alltags- und familientaugliche Limousine die zivile Basis für das Rennfahrzeug, mit dem die Japaner die Rallye-Weltmeisterschaft bestreiten. Aber irgendwie kam das bislang in Deutschland noch nicht so richtig rüber. In der hauseigenen Modellpalette rangiert der Impreza bei den Verkaufszahlen erst auf Platz Vier. Die vierte Generation seit der Deutschlandpremiere 1993 soll es nun richten.
"Emotionales Design" nennt Subaru das neue Outfit des facegelifteten Familiensportlers. Vorne zeigt der Impreza nun das aktuelle Markengesicht, wie es zum Beispiel auch der neue Siebensitzer Tribeca hat: stärker konturierte Motorhaube mit Sicken, die vom ebenfalls aktualisierten Kühlergrill schräg nach hinten laufen. Charakteristisch bei den Turbo-Modellen die nun etwas flacher geratene Hutze auf der Motorhaube, die für ein wohltemperiertes Turbotriebwerk mit verantwortlich ist. Wenig geändert hat sich auf den ersten Blick am Heck. Ohnehin muss man genau hinsehen um die meist nur kleineren Modifikationen überhaupt wahrzunehmen. Neue Stoßfänger, Scheinwerfer und die Motorhaube sorgen für einen geringeren Luftwiderstand, Spoiler an den Ecken der Stoßfänger vorne sollen die Luft gleichmäßiger an den Seiten vorbei leiten. Auch innen weitgehend alles wie gehabt: Klare und gut ablesbare Instrumente, eine eher biedere Möblierung und solide Verarbeitung.
Flott in der Spur
Deutlicher sind die Veränderungen unter dem Blechkleid ausgefallen. Der 95-PS-Motor des bisherigen Basismodells wurde ganz gestrichen. Jetzt geht es mit dem Zweiliter-Benziner im Impreza 2.0 R los. Dessen Vierzylinder-Boxer leistet 118 kW/160 PS und erfreut vor allem mit seiner Drehfreuigkeit - bis 7500 U/min klettert der Zeiger der zuständigen Anzeige. Tempo 210 und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,8 Sekunden sind für einen Preis von 20.500 Euro schon ganz ordentlich.
Der richtige Spaß allerdings beginnt beim 2.5WRX - und ab 30.700 Euro. Dessen neuer Boxer leistet nun 169 kW/230 PS und haut den 5-Sitzer mit einem maximalen Drehmoment von 320 Nm in 5,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Damit hängt die Isofix-Familienkutsche jeden Golf R32 mit Leichtigkeit ab und liegt gleichauf zum Beispiel mit dem 3-Liter Z4 von BMW. Dem nicht unbedingt angemessen: Oben rum ist schon bei 230 km/h Schluss. Das Fahrwerk ist da schon passgenauer - komfortabel genug für den Alltag, straff genug für den kleinen Spurt über die Serpentinen. Selbst bei flotter Fahrt bleibt der Impreza mit seinem permanenten Allradantrieb immer brav in der Spur - je nach Traktion passt das System die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse neu an. Das Fünfgang-Schaltgetriebe läßt sich präzise, knackig und mit kurzen Wegen schalten - die Gänge 1 bis 3 haben nun eine Doppelsynchronisation. Und die Lenkung ist so direkt, wie es sich für einen Sportler gehört.
Leitwerk
Den bekommt man noch einen guten Tick reinrassiger mit dem WRX STI - unverwechselbar durch sein fast schon airbustaugliches Leitwerk am Heck. Im STI packt der 2,5-Liter-Turbo noch kräftiger zu: 206 kW/280 PS, 392 Nm Dreh-Max bei 4000 U/min., Tempo 255 und ein Standard-Spurt in 5,4 Sekunden sind schon nett. Der Preis auch: 40.900 Euro werden für den Spaß fällig. Dafür gibt es dann Rallyetechnik im Familienpack - beginnend beim Diffusor am Unterboden über eine aktive Ventilsteuerung und einen Drehzahlindikator, der bei Bedarf akustisch und per Warnleuchte zum Hochschalten auffordert, bis zum fahrergesteuerten Mittendifferential ("drift mal wieder") und zur Brembo-Rennbremsanlage. 200 dieser straff abgestimmten Heckflügler will Subaru 2006 verkaufen, 1100 Impreza insgesamt.
Ob das realistisch ist, dürfte weniger an der sportlichen Potenz des Impreza liegen - die hat er zweifellos. Die Frage wird eher sein, ob die optischen Retuschen reichen, um den Geschmack der deutschen Käufer zu treffen.
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