Der aktuelle Suzuki Grand Vitara ist einer, mit dem man in unseren Breiten seinen Spaß haben kann. Das Design des sportlichen SUV kommt bei Experten und Kundschaft gleichermaßen gut an. Fahrverhalten und Platzangebot sind ordentlich, die Verarbeitung konkurrenzfähig und selbst abseits befestigter Straßen muss sich der Vitara nicht verstecken. Einzig der von Renault günstig eingekaufte Dieselmotor des Volumenmodells Grand Vitara 1.9 DDiS ist mit seinen 129 PS und 300 Nm Drehmoment bei flottem Tempo etwas schlapp auf der Brust. Von solch zaghaften Kraftausbrüchen will man in den USA selbstverständlich nichts wissen. Denn über dem Grand Vitara rangiert auf dem amerikanischen Kontinent der neue XL7 – ein kräftiger Lifestyle-SUV für alle, die etwas mehr wollen.
Vom alten Europa-Modell gab es auch in Deutschland einen XL7. Sein betagter 2,7 Liter großer Sechszylinder leistete durstige 184 PS. Wer sparsamer unterwegs sein wollte, musste sich für die Dieselversion mit zwei Litern Hubraum und kargen 109 PS entscheiden. Der neue Suzuki XL7 ist zunächst nur für die USA vorgesehen. In Europa soll der potenzielle Konkurrent von BMW X5 und Mercedes M-Klasse insbesondere aufgrund eines fehlenden Power-Diesels bis auf weiteres nicht auf den Markt kommen.
Der XL7 ist mit fünf Metern Länge und einem Radstand von 2,85 Metern deutlich länger als der Grand Vitara. Sein Design ist massentauglich und wenig spektakulär. Einzig die Front mit den geometrisch gestylten Fontleuchten und einer nach oben gezogenen Kunststoffzunge fällt direkt ins Auge. Wie bei seinem kleinen Bruder in Europa sind die Kotflügel leicht ausgestellt und sollen den XL7 so kraftvoller auf der Straße stehen lassen. Die serienmäßigen 16-Zöller der Basisversion wirken in den Radhäusern jedoch etwas verloren und selbst die optionalen 17-Zoll-Felgen könnten einen Nachschlag von Tuner vertragen.
Statt zaghafter Dieselpower aus Frankreich genießt der 1,8 Tonnen schwere US-Suzuki die Annehmlichkeiten eines hubraumstarken Benziners. Der 3,6 Liter große Sechszylinder leistet eindrucksvolle 185 kW/252 PS. Die Kraft wird per serienmäßigem Fünfgang-Automatik-Getriebe wahlweise auf eine oder zwei Achsen übertragen. Der Durchschnittsverbrauch soll bei rund 12 Litern Super auf 100 Kilometern liegen.
Keine 20.000 Euro
Das umgerechnet nicht einmal 20.000 Euro teure Einstiegsmodell XL7 Luxury ist allein mit einem Frontantrieb ausgestattet. Für einen Aufpreis von rund 1.500 Euro gibt es die Versionen Luxury und Limited optional jedoch auch mit einem variablen Allradantrieb.
Wichtiger als Motorisierung und Antrieb sind für viele Kunden in den USA Ausstattung und Platzangebot. Der Suzuki ist wahlweise als Fünfsitzer mit einem mächtigen Kofferraum oder als Siebensitzer zu bekommen. Ähnlich wie dem neuen BMW X5 sollte man die dritte Sitzreihe jedoch nur Kindern zumuten. Kopf- und Beinfreiheit sorgen nicht gerade für ein Wohlfühlklima im Innenraum. Komfort- und Sicherheitsausstattung sind vorbildlich. Front-, Seiten- und Kopfairbags sind ebenso im Serienpaket enthalten wie ABS, ESP und Gurtstrammer vorn.
Das Topmodell XL7 Limited verfügt nicht nur über Klimaautomatik, Niveauregulierung, Satellitenradio und sieben Sitze, sondern auch über 17-Zoll-Alufelgen, elektrische Ledersitze, Keyless-Go und eine Fondsitzanlage mit DVD-Entertainment, abgedunkelten Scheiben und separater Klimaanlage. Optional bleiben hier nur Navigation, Allradantrieb und ein Sonnendach.
Das voll ausgestattete Topmodell Suzuki XL7 3.6 AWD kostet weniger als 25.000 Euro. Für diesen Preis ist hierzulande kaum ein mittelprächtig ausgestatteter Grand Vitara mit 129 Diesel-PS zu bekommen. In den USA gibt es im Paketpreis zudem noch eine Premium-Garantie für 100.000 Meilen oder sieben Jahre. Davon kann der europäische Kunde nur träumen – zumindest bisher.
|