Kurz & bündig
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[+] Gutes Platzangebot, stark im Gelände, hoher Nutzlast, sehenswertes Design |
[-] Automatik erst 2012, wenig Platz im Fond |
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Denn mit einem Pick Up kann Volkswagen auf Märkten angreifen, wo man bisher in dem Segment nicht vertreten war. Denn Pick Ups, die in Deutschland mit Neuzulassungen von weniger als 10.000 Fahrzeugen jährlich kaum eine Bedeutung haben, sind Bestseller in vielenn Regionen von Südamerika, Asien, Afrika und Nordamerika.
Abgesehen von einem gemeinsamen Projekt mit Toyota in den 90er Jahren hat VW dieses Segment bisher komplett ausgespart. "Dabei wurde schon seit Jahren der Wunsch an uns herangetragen, einen Pick Up zu bauen", sagt Markenvorstand Wolfgang Schreiber. "Vvor fünf Jahren haben wir uns dann entschieden, ein solches Fahrzeug komplett neu zu entwickeln."
"Natürlich haben wir als erstes Fahrzeuge von Mitsubishi, Nissan und Toyota genau angesehen", sagt Schreiber. "Die haben schließlich weltweit die meiste Erfahrung. Und man muss die wesentlichen Dinge richtig machen. Sonst geht das Ganze in die Hose."
Stattliche Erscheinung
Der Plan, Teile des Touareg in einen Pick Up zu übertragen, wurden schnell verworfen – viel zu teuer. Schließlich sind die geländegängigen Lastesel nicht nur wegen ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten beliebt, sondern auch wegen ihrer günstigen Preise.
Der VW Amarok ist eine stattliche Erscheinung. Die Front könnte auch von einem neuen SUV stammen. Mit einer Länge von 5,25 und einer Breite von 1,95 Metern ist der Amarok meist der größte Pick Up seiner Klasse. Nur in den USA ist die Liga mit Toyota Tundra, Chevy Silverado oder Fords F-Serie noch üppiger unterwegs. Und da zeigen die Wolfsburger Nerven: Bis auf weiteres wird der Amarok nicht in den USA angeboten. Zunächst konzentriere man sich auf Südamerika, Asien, Afrika und Europa. Ein späterer Start ist Nordamerika dürfte schon wegen der hohen Stückzahlen allerdings nicht ausgeschlossen sein.
Der optische Auftritt des Amarok gefällt. Und auch im Innenraum hat man kaum das Gefühl, in einem Lastesel zu sitzen. Wertige Bezugsstoffe hier, nette Applikationen da – schließlich will Volkswagen den Amarok auch in Europa und Deutschland zur Nummer eins auf dem Pick-Up-Markt machen. "Wir wollen den Volkswagen unter den Pick Ups bauen. Das ist das erklärte Ziel", sagt Schreiber.
Gebremster Hubraum
erglichen mit der asiatischen Konkurrenz setzt VW dabei auf ein Triebwerk mit ungewöhnlich wenig Hubraum: Der Amarok muss mit zwei Litern auskommen. Dafür wurde der aus dem Transporter T5 bekannte Commonrail-Diesel mit einer doppelten Turboaufladung aufgebrezelt. Macht unter dem Strich 120 KW/163 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm ab 1.500 Touren. Hinter dem Lenkrad kann der mindestens zwei Tonnen schwere Amarok eine spürbare Anfahrschwäche jedoch kaum verbergen. Und nicht nur mit schwerem Gepäck auf der Ladefläche oder im täglichen Hängerbetrieb wünscht man sich ein oder zwei Brennkammern und ein paar Gläser Brennraum mehr.
Die Fahrleistungen sehen immerhin gut aus. Ein Spurt von 0 auf 100 km/h in 11,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 181 km/h sind in dieser Klasse eindrucksvolle Werte. Zudem soll der Lastesel mit der Aerodynamik eines Einfamilienhauses nur 7,8 Liter Diesel auf 100 Kilometern verbrauchen. Die Konkurrenz ist langsamer und verbraucht mindestens 1,5 Liter pro 100 Kilometer mehr.
Wenn der Fahrer des Amarok vermisst, ist das eine Wandlerautomatik. "Wir werden zunächst nur eine Sechsgang-Handschaltung anbieten", sagt Wolfgang Schreiber. "Eine Automatikversion brauchen wir auf jeden Fall. Sie kommt 2012."
Im Herbst nach Europa
Beim Antriebskonzept haben Gewerbetreibende und Freizeitfans die Wahl. Der VW Amarok ist mit zuschaltbarem Allradantrieb und Untersetzung, mit Heckantrieb und - später - variablem 4x4-Antrieb zu bekommen. Der Marktstart in Südamerika ist im März/April. Wenn der Pick Up im Herbst auch nach Europa kommt, wird eine schwächere Dieselversion mit 122 PS sowie eine Einzelkabine verfügbar sein. Zunächst gibt es nur die geräumige Doublecab, die im Fond jedoch wenig Komfort bietet.
Unterwegs auf Straße, in Wald und Flur zeigt sich der Amarok vielfältig einsetzbar. Jedoch könnten die Bremsen etwas kraftvoller packen und die Lenkung ist deutlich zu leichtgängig. Die meisten Kunden dürften sich jedoch vorrangig für die Gelände- und Alltagseigenschaften sowie die Lademöglichkeiten interessieren. Auf der breiten Ladefläche kann der Amarok eine Euro-Palette und maximal 1.150 Kilogramm tragen. Die Anhängelast beträgt maximal 2,8 Tonnen.
Produziert wird der VW Amarok (übersetzt "Wolf") in der Nähe von Buenos Aires. Hier laufen auch VW-Bestseller wie Gol, Suran und Bora vom Band. "Beim Preis werden wir uns auf den einzelnen Märkten am Wettbewerb orientieren", sagt Schreiber. "Jedoch ohne den oft üblichen VW-Aufschlag." Soll heißen: Der VW Amarok wird je nach Ausstattung in Deutschland zwischen knapp 28.000 und 35.000 Euro kosten. Von den 50.000 bis 100.000 Amaroks, die in Argentinien jährlich vom Band laufen sollen, kommen 10 bis 15 Prozent nach Europa.
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