Kurz & bündig
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[+] Exzellentes Platzangebot, fairer Preis, sehr gute Verarbeitung, bequeme Sitze, großer Laderaum |
[-] Etwas müder 150-PS-Diesel, keine LED-Scheinwerfer lieferbar |
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Skoda zeigt der europäischen Mittelklassekonkurrenz weiter, wo es lang geht. Das gilt bereits für den Octavia, der als Limousine und Kombi eine praktische Alternative zur Golf-Klasse ist. Und es gilt erst recht für den Superb, der ein bis zwei Klassen darüber konkurrenzlos viel Platz und Alltagsnutzen in einem kaum zu schlagenden Preis-Wert-Verhältnis bietet.
De meisten werden sich wohl auch zukünftig für die Lademeistervariante Superb Combi entscheiden. Mehr Volumen bietet in seiner Klasse niemand - nicht vorn, nicht im Fond und schon gar nicht im Kofferraum. Da werden nicht nur Fahrer eines VW Passat oder eines Ford Mondeo neidisch.
Der Škoda Superb Combi sieht schick aus. Zwar ist der Designsprung nicht derart groß wie bei der Limousine - doch auch die Kombiversion kann sich sehen lassen. Viel Platz elegant und dezent verpackt - das sollte bei vielen europäischen Kunden ankommen. Die meisten sind in dieser Liga Dienstwagenfahrer und da solche, die sich ihr Firmenauto mehr oder weniger frei aussuchen können. Genau da dürfte der neue Škoda Superb Combi auf so manche Bestellliste fahren.
Der Superb-Innenraum präsentiert sich zurückhaltend, dezent, unspektakulär und aufgeräumt wie man es von anderen Škoda-Modellen kennt. Es geht nicht so edel wie im VW Passat oder dem Audi A4 zu, doch enttäuscht wird im Superb Combi wohl niemand. Klare strukturierte Bedienelemente, vorbildliche Beleuchtungen, solide Oberflächen und jede Menge Ablagen - mit dem Superb lässt es sich reisen. Für die nötige Sicherheit sorgen sieben Airbags und zahlreiche Fahrerassistenzsysteme vom Abstandstempomaten über den Spurhaltewarner bis zur Multikollisionsbremse.
Wie schon beim Superb-Viertürer gibt es nicht nur vorne ein üppiges Platzangebot. Geradezu opulent sieht es im Fond aus - und so dürften sich Erwachsene und Kinder auch auf längeren Strecken gleichermaßen wohl fühlen. Auf Wunsch verwöhnen auch hinten Sitzheizung und eine getrennte Klimaregelung. Serienmäßig sind zahllose Ablagen, pfiffige Lösungen und doppelt so viel Knieraum wie beim nächstgelegenen Konkurrenten. Wenn es langweilig werden sollte, weil die Tankintervalle bei den Dieselversionen lang sind, dann hilft immer noch der Blick aus dem Fenster, aus dem optionalen Panoramadach oder auf Tablet oder Smartphone, die via 4G-Netz turboschnell mit der Außenwelt Kontakt halten.
Je nach vorgewähltem Fahrprogramm zieht der tschechische Fronttriebler effizient und lässig, jedoch etwas müde sein Bahnen
Der Laderaum faßt 660 Liter - nochmals 27 Liter mehr als im Vorgänger. Ganz praktisch lässt sich die Heckklappe elektrisch öffnen und schließen. Wer die Rücksitze umklappt, wuchtet große Gegenstände in ein bis zu 1.950 Liter großes Heckabteil.
Das Motorenangebot des Škoda Superb Combi reicht vom 120 PS starken Basisdiesel bis zum 280 PS starken Turbobenziner - alles mir vier Zylindern. Angesichts von Dimensionen (4,86 Metern Länge) und Gewicht (über 1,5 Tonnen) sollte man nicht am unteren Ende der Antriebsmöglichkeiten graben. So ist der Superb 2.0 TDI Combi mit 110 kW/150 PS nicht gerade dynamisch motorisiert. Je nach vorgewähltem Fahrprogramm zieht der tschechische Fronttriebler effizient und lässig, jedoch trotz 340 Nm maximalem Drehmoment ab 1.750 U/min etwas müde sein Bahnen. Zwar schafft auch der mittlere Selbstzünder gute 218 km/h Höchstgeschwindigkeit und spurtet in rund neun Sekunden von 0 auf Tempo 100. Doch im Fahrbetrieb dürfte es gerne etwas mehr Tatendrang sein.
Darüber täuscht auch das das betont komfortable Fahrwerk nicht weg, das sich gegen Aufpreis variabel in verschiedenen Modi einstellen lässt. Der 150-PS-Diesel verbraucht mit dem empfehlenswerten sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometern. Doch nicht nur wer im Wochenrhythmus hunderte von Kilometern abreißen muss, sollte zum 190-PS-Diesel greifen, der mir 400 Nm maximalem Drehmoment mehr Elan an den Tag legt und gerade mit Beladung mehr Reserven hat. Er braucht mit 4,6 Litern kaum mehr und läuft 233 km/h schnell. Mit dem 66-Liter-Tank stehen Endlos-Fahrten nichts mehr im Wege.
Wer will oder muss: Der Škoda Superb 2.0 TDI Combi kann bis zu 2,1 Tonnen schwere Anhänger ziehen. Am besten, man entscheidet sich gleich für die Allradversion - dann bleiben kaum Wünsche offen.
Der Basispreis für das Einstiegsmodell Škoda Superb 1.4 TSI Combi ist 25.590 Euro. Der 150-PS-Diesel in der mittleren Ausstattungslinie Ambition kostet mit Doppelkupplungsgetriebe 33.690 Euro. Besser ist die 190-PS-Variante, die mit 4x4-Technik bei 37.290 Euro einsteigt.
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"Man wird sie langsam leid, diese Lobesarien auf den Skoda Superb. Üppiger Platz, beste Verarbeitung usw. Nur: Alles andere wäre schlicht gelogen."
Stefan Grundhoff |
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