Kurz & bündig
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[+] Günstiger Preis, zuschaltbarer Allradantrieb, geringer Verbrauch, klein und wendig |
[-] Schlechtes Fahrwerk, bockige Federung, wenig Platz, billig wirkender Innenraum, schwache Bremsen |
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Die Suzukis von einst sind mittlerweile erwachsene Autos geworden. Geblieben sind der günstige Preis und das ungewöhnliche Design. Der Jimny macht´s auf die rustikale Tour - er ist kaum rundlicher als der legendäre LJ 80, der 1979 erstmals vorgestellt wurde. Es gibt ihn – wie seinen Vorfahren damals schon – als Limousine und Cabrioversion. Beide sind knapp geschnittene 2+2-Sitzer. Allerdings sollten die Passagiere in der zweiten Reihe das zwölfte Lebensjahr noch nicht hinter sich gebracht haben. Sonst wird es eng mit dem Lebensraum an Beinen und Schultern. Keine Überraschung: Der Radstand liegt gerade einmal bei 2,25 Metern.
Aber in dieser Klasse sucht auch niemand ein Raumwunder. Eher schon eine coole Spaßmaschine abseits von Golf, Twingo und Co. Der Sprung in die urbane Geländewagenwelt kostet mit dem Jimny gerade mal 14.190 Euro. Zu haben ist der Suzuki Offroader als Diesel- und Benzinversion, jeweils mit 63 kW/86 PS. Das ist nicht die Welt - aber allemal genug, um ein bisschen Spaß zu haben.
Holpriges Fahrwerk
Die bessere Wahl ist der Suzuki Jimny 1.5 DDiS, dem die jüngste Leistungsspritze von 21 PS mehr gut getan hat. Die 200 Nm Drehmoment verrichten ab 1.750 U/min laut rasselnd ihren Dienst. Trotzdem sind die Fahrleistungen nur gerade so autobahntauglich. Bei 145 km/h Spitze zieht man nur mit Müh und Not an einem - ungetunten - Smart vorbei. Die Geräuschkulisse bei hohem Tempo ist dabei Dank der wenig windschlüpfrigen Karosserie enorm. Immerhin schafft das aufgefrischte Commonrail-Aggregat die Schadstoffnorm Euro-4 und verbraucht auf 100 Kilometern kaum mehr als sechs Liter Diesel.
Neben dem günstigen Preis ist der zuschaltbare Allradantrieb die große Stärke des kurzen kantigen Jimny. Seine große Schwäche dagegen ist das Fahrwerk. Flott auf der kurvigen Bergstraße unterwegs, kann einem das Herz schon mal ordentlich in die Hose rutschen: Schon bei kleinen Bodenwellen gerät der knapp 3,70 Meter lange Suzuki schnell aus der Ruhe und hoppelt wild umher. Der Fahrer sollte schon alle Sinne beisammen haben, um japanische das Känguru wieder einzufangen. Eine Antischlupfregelung oder gar ESP sucht man in dieser Preisklasse vergeblich. Für Sicherheit sorgen gerade mal zwei Frontairbags plus ABS. Die Schaltung ist hakelig und die Bremsen zart – sicherer Fahrspaß sieht anders aus.
Beim nächsten Ausflug lässt man es mit dem Suzuki Jimny daher lieber eine Spur zaghafter angehen. Schnelle Kurven mag er überhaupt nicht. Und die Hinterachse hat einen Federungskomfort, der kaum über dem Niveau des einstigen LJ 80 liegen dürfte.
Gut im Gelände
Im Gelände immerhin macht der robuste Jimny 1.5 DDiS einen soliden Eindruck. Gerade deshalb erfreut er sich bei Bauern und Jägern einer durchaus erwähnenswerten Nachfrage. Mit Jagdschein gibt es bei Suzuki sogar Sonderrabatte. Die knapp 20 Zentimeter Bodenfreiheit lassen einem aber auch abseits der Waldwege viele Möglichkeiten. Der zuschaltbare Vorderradantrieb, eine Untersetzung und die kurzen Überhänge vorn und hinten tun ihr übriges, damit man auch bei tiefem Schnee oder Matsch wieder auf den heimischen Bauernhof kommt. Wer den erlegten Keiler mitbringt, muss allerdings die Rückbank umklappen. Dann wächst der Kofferraum von spärlichen 113 auf 816 Liter.
Ansonsten: Wer kleiner als 1,80 Meter ist, sitzt zumindest in der ersten Reihe ordentlich. Instrumente und Bedienelemente sind mit Wohlwollen als rustikal zu bezeichnen - aber man weiß immerhin, was man hat.
Wer sich für den wintertauglichen Jimny Snow entscheidet, freut sich mit Klimaanlage, Sitzheizung, CD-Radio, Nebelscheinwerfer und Funkfernbedienung über zumindest einen Hauch von Komfort. Das ganze gibt es für 15.990 Euro. Das ähnlich ausgestattete Ganzjahresmodell Jimny 1.5 DDiS Comfort kostet 16.790 Euro.
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